Basarteam wagt den Neustart

In der Dorfhalle in Steinbach findet am Samstag, 17. Oktober, die erste Kinderbedarfsbörse im Raum Backnang seit dem Lockdown statt. Das Basarteam hat dafür ein eigenes Hygienekonzept entwickelt und von der Stadt genehmigt bekommen.

Basarteam wagt den Neustart

Gewimmel in der Steinbacher Dorfhalle: So dicht gedrängt wie im Frühjahr 2015 soll es beim nächsten Basar am Samstag nicht zugehen.

Von Armin Fechter

BACKNANG. Für die Neuauflage des Steinbacher Basars gelten einige strenge Regeln. Mareike Ballesteros, Sabine Kettner und Jessica Komorowsky vom insgesamt 14-köpfigen Basarteam erläutern das Konzept, das dem Infektionsschutz vor dem Coronavirus geschuldet ist. Danach sind – ähnlich wie im Freibad – mehrere Zeitfenster eingerichtet worden. Auf diese Weise soll vermieden werden, dass sich zu viele Besucher zu lange gleichzeitig in der Dorfhalle tummeln und die Abstände dabei nicht eingehalten werden.

Statt wie früher von 14 bis 16 Uhr dauert der Basar nun insgesamt deutlich länger – nämlich von 10.30 bis 16.30 Uhr. Es wurden fünf Zeitkorridore von jeweils einer Stunde festgelegt, wobei der erste den Helfern vorbehalten ist. Dazwischen ist jeweils eine halbe Stunde Pause zum Saubermachen und Lüften, wie die Organisatorinnen erläutern. Eine vorgeschaltete Runde nur für Schwangere gibt es jetzt nicht mehr. Ferner gilt: Es dürfen nur maximal 80 Besucher gleichzeitig in der Halle sein. Um Kontrolle darüber zu haben, müssen sich alle Kaufinteressenten vorab über die Homepage des Basarteams registrieren. Nur Personen, die aufgrund dieser Anmeldung eine Bestätigung per E-Mail erhalten haben, werden zur Veranstaltung eingelassen.

Weitere Vorkehrungen betreffen den Weg, den die Besucher zwischen den einzelnen Tischen und Ständern hindurch machen: Es wurde ein Einbahnstraßensystem angelegt, das in der Halle mit Pfeilen markiert ist. Und: Es gibt dementsprechend nur einen Eingang und einen separaten Ausgang. In der Halle gilt zudem die Maskenpflicht. Regelmäßige Durchsagen sollen an die Einhaltung der Vorkehrungen erinnern.

Um die nötigen Abstände zwischen den Tischen und Ständern sowie auf den Wegen dazwischen zu gewährleisten, musste die gesamte Präsentation, die bislang immer ziemlich dicht war, auseinandergezogen werden. Die Folge: Das Basarteam musste auf Teile des sonst üblichen Basarangebots verzichten. Davon betroffen sind Großteile wie Kinderwagen und Fahrräder. Ebenfalls nicht angeboten werden Kaffee und Kuchen, den es sonst auch immer zum Mitnehmen gab.

Das hat spürbare Folgen für die Kasse: Dem Basarteam entgehen dadurch Einnahmen von 700 bis 800 Euro, und das ist schon deshalb ein schmerzlicher Ausfall, weil vom Erlös immer das Kinderwerk Lima, der Kindergarten Steinbach, der Förderverein der Plaisirschule und andere Empfänger unterstützt wurden.

„Wir wollten den Leuten trotzdem die Möglichkeit eröffnen, auf einem Basar einzukaufen“, sagen die Verantwortlichen. Für Familien mit kleinem Geldbeutel sei ein Basar eine günstige Gelegenheit, die Bestände an Kleidung und Spielzeug zu erweitern. Außerdem werden Stücke, die andere übrig haben, weiter genutzt und nicht weggeworfen – ganz abgesehen davon, dass auch alle, die ausrangierte Waren zum Basar bringen, ein paar Euros gutmachen. Viele hätten deshalb nachgefragt und Interesse im Vorfeld gezeigt: „Die Leute wollen einfach wieder einen Basar haben.“

Dafür müssen unter den gegenwärtigen Bedingungen ein paar Vorkehrungen sein. So werden bei der Anmeldung nicht nur Namen abgefragt, sondern auch die Kontaktdaten: Wohnanschrift, Telefonnummer und Mailadresse. Diese Daten sind dann – wie in Restaurants auch – vier Wochen lang aufzubewahren, damit die Gesundheitsbehörde im Fall einer Infizierung reagieren kann.

Coronakonform musste auch die Korbabgabe für die Verkäufer geregelt werden: Eine Stunde lang können die Waren am Freitagabend in die Halle gebracht werden. Die Körbe werden dort nur abgestellt, anschließend treten die Helfer in Aktion, um alles zu sortieren. Begrenzt ist im Übrigen auch die Zahl der Verkäufer: 100 Verkaufsnummern konnten vergeben werden – und die waren auch rasch weg, wie das Basarteam berichtet. Aber: Sonst wurden schon bis zu 160 Verkäufer verzeichnet.

Vor diesem Hintergrund haben die Verantwortlichen im Vorfeld gründlich überlegt: Rentiert es sich für uns? Nachdem aber eine Abfrage unter den regelmäßigen Helfern ergeben hatte, dass genug Unterstützer bereitstehen, entschlossen sie sich: Wir probieren’s. Auch wenn bis zuletzt noch das Risiko besteht, dass die Veranstaltung aufgrund verschärfter Bestimmungen abgesagt werden muss. Aber immerhin verfügt das Basarteam über ein Hygienekonzept, das die Mitstreiter selbst ausgearbeitet und nach einer Hallenbegehung mit einem Vertreter der Stadtverwaltung offiziell genehmigt bekommen haben. Damit soll die beliebte Verkaufsbörse, die im Frühjahr 2007 als Tischbasar auf Initiative von Steinbacher Kindergarteneltern ihre Premiere erlebte und seit Herbst 2007 als sortierter Basar zweimal im Jahr in der Dorfhalle stattfindet, nun doch in die Fortsetzung gehen, nachdem der Frühjahrsbasar im März abgesagt werden musste.

Wer sich als Einkäufer für den Steinbacher Basar am Samstag, 17. Oktober, registrieren will, hat dazu noch bis Mittwoch Gelegenheit auf www.basar-steinbach.de.

Basarteam wagt den Neustart

Hat das Hygienekonzept selbst erarbeitet: Basarteam aus Steinbach. Fotos: privat