„Sind wir FilmLänd“ ist am 28. April im SpardaWelt Eventcenter ein neuer Abend unserer Zeitung in der Reihe „Mittendrin“ betitelt. Wie sieht Baden-Württembergs Kulturstaatssekretär Arne Braun die Szene zwischen Animation und Spielfilm aufgestellt?
Arne Braun (Grüne) ist Kulturstaatssekretär in Baden-Württemberg
Von Nikolai B. Forstbauer
Mit „Sind wir FilmLänd“ ist am 28. April im SpardaWelt Eventcenter ein neuer Abend unserer Zeitung in der Reihe „Mittendrin“ betitelt. Mit dabei: Arne Braun (Grüne), Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg. Vor dem Start des Internationalen Trickfilmfestivals Stuttgart spricht er über die Bedeutung des Landes für die Entwicklung digitaler Filme.
Herr Staatssekretär Braun, am 6. Mai startet das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart. Sie engagieren sich im Namen der Landesregierung stark für das Festival. Mit welchem Ziel?
Das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart hat sich als größtes deutsches und zweitgrößtes internationales Festival für Animationsfilm etabliert. Und es ist eines von nur wenigen Oscar-qualifying Animationsfilm-Festivals in Europa. Das heißt: Wer in Stuttgart den Grand Prix im Internationalen Wettbewerb gewinnt, kommt automatisch auf die Longlist für die Academy Awards in Los Angeles. Und wir schärfen ein Profil, das sich zu einem echten Alleinstellungsmerkmal entwickelt: Baden-Württemberg ist in den vergangenen Jahren zum führenden deutschen Standort im Bereich des Animationsfilms und der digitalen Spielfilmherstellung aufgestiegen. In keinem anderen Bundesland werden von so vielen Unternehmen und Beschäftigten Spielfilme und Serien rein digital generiert.
Wirkt sich dies auch auf das Trickfilm-Festival aus?
Mit seinem breiten Angebot lockt das Festival ungefähr 100 000 Zuschauer sowie Fachbesucher nach Stuttgart. Qualitativ hochwertige Animationen und interaktive Werken mit Schnittstellen zu Visual Effects, Games, Architektur, Kunst, Design und Musik machen aus Stuttgart das Mekka der Animation.
Auch diesmal bringt der Branchentreff FMX parallel zum Festival internationale Expertinnen und Experten nach Stuttgart. Wie wichtig ist das?
Das Trickfilmfestival ist eine echte Marke, die ausstrahlt, es zieht Kreativschaffende, Talente, Unternehmer und Dienstleister der Filmindustrie an und bietet ein internationales Schaufenster gerade auch für unsere regionalen Einrichtungen und Unternehmen: Das Land hat daher den Zusammenschluss des Festivals mit dem Branchenmarkt Animation Production Days und der einflussreichen Fachkonferenz FMX – Film & Media Exchange unter dem Dach „Stuttgart Animated Week“ mit vorangetrieben. Thema: ist die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. Die „Stuttgart Animated Week“ zeigt, was im Bereich Animation, visuelle Effekte und Games alles möglich ist und vernetzt Kreativschaffende und Fachleute aus der Industrie.
Sie verwenden das Worte „mit vorangetrieben“ – was bedeutet dies genau?
Wir haben kürzlich unser Engagement für die Film- und Medienfestival gGmbH ausgebaut. Wir sind über die Filmakademie Baden-Württemberg nun erstmals gleichberechtigter Gesellschafter und übernehmen so mehr Verantwortung. Dieses klare Bekenntnis zum Animations- und VFX-Standort und zur Film- und Medienfestival gGmbH (FMF) unterstreichen wir auch finanziell und haben den Landeszuschuss für die FMF um mehr als 150 000 Euro auf rund 615 000 Euro für 2025 und rund 635 000 Euro für 2026 erhöht. Wir wollen damit ein deutliches Signal an die Branche senden: Das Thema Animated Media hat ein riesiges Potenzial.
Wie fügt sich denn dieses Engagement in das Gesamtbild der Förderung der Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg?
Wir müssen in dieser strukturellen Krise, in der sich unsere Wirtschaft befindet, neue Antworten entwickeln. Stuttgart und Baden- Württemberg sind der Place to be. Denn schon jetzt ist die Kreativwirtschaft ein zentraler Innovations- und Wirtschaftsfaktor, im Bereich Animation, VFX und Games sind wir in Europa schon weit vorne. Durch die Filmakademie Baden-Württemberg und ihr international renommiertes Animationsinstitut hat sich seit den 1990er Jahren eine kreative und technologisch vitale Szene etabliert.
Was heißt das in Zahlen?
Die von der MFG Medien- und Filmgesellschaft mbH jetzt in Auftrag gegebene Goldmedia-Studie bestätigt die positive Entwicklung: Seit 2010 ist die Zahl der VFX- und Animationsunternehmen im Land um 170 Prozent gestiegen, der Umsatz wuchs um mehr als 800 Prozent. Das ist auch das Ergebnis von gezielter Förderung und entschlossenen Weichenstellungen. Und das Beste: wir haben ein begeisterungsfähiges Publikum. Wenn im Mai wieder die ganze Welt in Stuttgart zu Gast ist, erleben wir, dass Animation verbindet.
„Sind wir FilmLänd?“ fragt unsere „Mittendrin“-Veranstaltung am 28. April im SpardaWelt Eventcenter. Ihre Antwort?
Baden-Württemberg ist FilmLänd! Der Filmstandort hat große Stärken in der Ausbildung, für die insbesondere die Filmakademie Baden-Württemberg mit dem dort ansässigen Animationsinstitut sowie die Hochschule der Medien Stuttgart stehen. Da muss es doch auch für uns als Landesregierung ein zentrales Ziel sein, den jungen Menschen, die wir hier ausbilden, auch ein Betätigungsfeld zu bieten.
Die Ausbildungsqualität ist aber nur ein Teil...
...Zugegeben: Baden-Württemberg erreicht nicht das Produktionsvolumen der großen Medienstandorte wie Bayern oder Berlin. Die hiesigen Produktionsfirmen, eher mittel-ständisch geprägte Unternehmen mit wenigen Mitarbeitenden, sind oft klein – dafür aber fein. Insbesondere in den Bereichen VFX und Animation verfügt Baden-Württemberg über zahlreiche renommierte Produktionsfirmen, die international vernetzt sind und hohes Wachstumspotenzial aufweisen. Auch der Games-Sektor verzeichnet seit 2015 ein Umsatzplus von 90 Prozent. Und: Mit unserer Stärke als Forschungs- und Industriestandort bieten wir der Kreativwirtschaft ein extrem spannendes Umfeld.
Inwiefern?
Ein Beispiel für diese Win-Win-Effekte ist das Media Solution Center am Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart. Hier wächst eine Schnittstelle zwischen Kreativwirtschaft und Technologie heran, die immer stärker sichtbar macht, dass beide Seiten von Austausch und Zusammenarbeit profitieren.
So können Sie dabei sein
Was? In unserer Veranstaltungsruhe „Mittendrin“ fragen wir am Montag, 28. April: „Sind wir FilmLänd?“. Der Abend beginnt um 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) und findet im SpardaWelt Eventcenter in Stuttgart (Am Hauptbahnhof 3) statt.
Wer?Es diskutieren: Andreas Bareiss (Von 1. Mai an neuer Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg), Simone Baumann (Geschäftsführerin German Films, München), Arne Braun (Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg) und Annegret Richter (Künstlerische Leiterin des Internationalen Trickfilm-Festival). Moderation: Nikolai B. Forstbauer, Autor unserer Zeitung.
Wie?Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist notwendig unter: www.zeitungerleben.de/mittendrin.
Wenige Tage vor Beginn des Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart und der Stuttgart Animated Week am 6. Mai lädt unsere Zeitung ....
... am Montag, 28. April, um 19 Uhr im SpardaWelt Eventcenter am Hauptbahnhof zu einem neuen Abend in unserer Debattenreihe „Mittendrin“ ein. „Sind wir FilmLänd“ ist das Thema. Sie können dabei sein. Unsere Gäste sind: ......
Andreas Bareiss, neuer Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg
Annegret Richter, Künstlerische Leiterin des Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart
Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Simone Baumann, Geschäftsführerin German Films in München