38000 Euro für drei Parkplätze

Aspacher Gemeinderat bewilligt Geld für Straßenbaumaßnahme in der Backnanger Straße

38000 Euro für drei Parkplätze

Parkplätze ja oder nein - Diese Frage stellte sich der Aspacher Gemeinderat

Von Silke Latzel

ASPACH. Drei Parkplätze für 38000 Euro oder nicht – das war die Frage, mit der sich die Aspacher Gemeinderäte während der jüngsten Sitzung beschäftigen mussten.

Der Sachverhalt: Die Süwag Grüne Energien und Wasser GmbH beabsichtigt, ihr Wärmenetz vom Alten Rathaus Großaspach bis zur Hauptstraße zu verlängern. Dabei werden mindestens vier Häuser an die Wärmeleitung angeschlossen, darunter auch die Backnanger Straße 8, das frühere Haus Ruess, das sich jetzt im Besitz der Gemeinde befindet. Die Wärmeleitung soll zwischen Haus Nummer 8 und Haus Nummer 4 der Backnanger Straße an den jetzigen Parkflächen unmittelbar am Haus verlegt werden. „Und wir könnten da drei Parkplätze rauskitzeln“, so Klaus Polaschek. Dazu würde der Gehweg hinter die Stellplätze verlegt werden.

Die Fakten: Die Parkplätze sollen nach Vorschlag der Verwaltung mit Granitpflaster belegt werden, der Gehweg eine Asphaltoberfläche bekommen. Die Breite des Parkstreifens soll 2,30 Meter betragen, die Gehwegbreite 1,80 Meter. Die Kosten für die drei dort angedachten Stellplätze belaufen sich laut Kostenrechnung des Ingenieurbüros Frank aus Backnang auf rund 38000 Euro. Im Haushaltsplan sind Mittel für die Straßenunterhaltung in Höhe von 280000 Euro eingestellt, davon würden die 38000 Euro außerplanmäßig abgehen.

Die Meinungen: Peter Hanisch (CDU und Bürgerliche Liste) sagte: „Dort Parkplätze zu haben, ist für unsere Bürger eine tolle Sache.“ Dem stimmte sein Ratskollege Wolfgang Schopf (SPD) zwar zu, stellte aber gleichzeitig in den Raum: „Können wir uns das überhaupt leisten?“

Der Gegenvorschlag: „Es wäre doch viel einfacher, die Fläche komplett zu teeren und an der Stelle, an der die Parkplätze angedacht sind, diese mit weißer Farbe aufzumalen. Das würde uns auch viel weniger kosten“, so Schopf. Zustimmung fand er mit diesem Vorschlag bei seinem Fraktionskollegen Karlheinz Stäudle. „38000 Euros ist zu teuer. Den gleichen Effekt, nämlich Parkplätze abzugrenzen, können wir auch einfacher und günstiger erzielen.“ Sonja Tränkle (Freie Wählervereinigung) äußerte sich daraufhin kritisch in Richtung SPD. Sie sei der Meinung, dass die Parkplätze, um ein einheitliches Gesamtbild zu wahren, doch so aussehen sollten, wie auch vor dem Rathaus und wie in der Vorlage angedacht.

Die Abstimmung: Wolfgang Schopf beantragte, über seinen Vorschlag mit der günstigeren Version ebenfalls abzustimmen. Doch er hatte keine Chance: Allein die SPD-Fraktion stimmte für die Variante mit den aufgemalten Parkplätzen, der Rest der Gemeinderäte war der Meinung, die 38000 Euro seien gut investiert. Schopf konnte sich eine abschließende spitze Bemerkung nicht verkneifen und sagte: „Wir haben es ja. Dann sparen wir halt beim Feuerwehrhaus, gell Herr Kaumeyer“, worauf er von Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff darauf hingewiesen wurde, doch bitte beim Thema zu bleiben.