Von Neuseeland über Spanien

Australier stellt neuen Weltrekord für Weltumrundung auf

Der Australier Mike Robinson reist in weniger als drei Tagen mit dem Flugzeug von Neuseeland aus um den Globus und stellt dabei einen neuen Rekord auf.

Australier stellt neuen Weltrekord für Weltumrundung auf

Mike Robinson mit einer der Crews, die ihn um die Erde flogen

Von Barbara Barkhausen

Phileas Fogg, der Protagonist von Jules Vernes „In achtzig Tagen um die Welt“, wäre neidisch: In Anlehnung an den Romanklassiker reiste der Australier Mike Robinson nicht in 80, sondern in weniger als drei Tagen um die Welt – und stellte dabei einen neuen Rekord auf. Seine Flug-Odyssee ist zwar kein Abenteuerroman, aber voll cleverer Reisetipps für moderne Globetrotter.

Ganz ohne Dampfschiff und Ballon umrundete der Australier Mike Robinson den Globus – mit Linienflügen und in weniger als drei Tagen, genauer gesagt in 58 Stunden und acht Minuten. Damit brach der 65-Jährige Anfang dieses Jahres einen 25 Jahre alten Guinness-Weltrekord: die schnellste Weltumrundung mit Linienflügen durch sogenannte Antipoden – geografisch exakt gegenüberliegende Orte.

Die bisherigen Rekordhalter hatten Madrid und Ti Tree Point in Neuseeland gewählt. Robinson wählte stattdessen ein neues Antipodenpaar: den Flughafen Auckland und Fuente del Duque, ein historischer Ort im spanischen Andalusien zwischen Madrid und Málaga. Den Reiseplan erstellte er über FlightConnections.com, die Tickets buchte er in der Economy Class.

Seine Reiseroute führte ihn in fünf Etappen von Auckland über New York (mit 15½ Stunden der längste Flug) nach Madrid und Málaga. Von dort aus ging es über Doha zurück nach Neuseeland – eine logistische Meisterleistung, bei der er nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen Jetlag, Sicherheitskontrollen und Flugplanunsicherheiten kämpfte.

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Los ging es an einem Samstagnachmittag vom Flughafen Auckland. Als Robinson schließlich am Dienstagmorgen um 8 Uhr morgens wieder zu Hause in Melbourne ankam, war er sehr zufrieden, aber auch sehr müde. Er sei sehr froh, sich endlich ins Bett legen zu können, sagte er dem „New Zealand Herald“ im Anschluss an seinen Flugmarathon. „Ich habe mich schon eine ganze Weile nicht mehr flach hingelegt.“

Einen Ausflug unternahm er in Málaga

Trotz des straffen Zeitplans blieben alle Flüge pünktlich. Er duschte unterwegs in New York, Doha und Auckland und schaffte es sogar, in Málaga einen kleinen Roadtrip zu seinem „geografischen Gral“ zu unternehmen – inklusive Manchego-Käse auf Toast, dem einzigen Essen seiner Reise, das nicht aus der Flugzeugküche oder der Flughafenlounge kam.

Inzwischen ist der Weltrekord offiziell, und Robinson verriet der „Washington Post“ seine besten Tipps für lange Reisen: So nutzte der Australier etwa die App TripIt, um seinen Reiseplan zu organisieren. Sie informiert nicht nur über Flugzeiten und Verspätungen, sondern schlägt auch Alternativen vor. PDFs seiner Reisedokumente, beispielsweise seine Versicherungspolice, speicherte er als Back-up auf seinem Kindle E-Book-Reader, wo sie leichter lesbar sind als auf dem Handy. Um Einreiseformulare und Zollpapiere ausfüllen zu können, gehört für Robinson ein Kugelschreiber ins Handgepäck – ein kleines, aber oft übersehenes Detail. Für die Einreise in die USA empfiehlt Robinson die kostenlose App Mobile Passport Control. Wer seine Daten vorab eingibt, wird an bestimmten Flughäfen wie JFK in New York direkt zu einer freien Kontrolle weitergeleitet.

Auch für den Flug hat Robinson Ratschläge: Zur Unterhaltung empfiehlt er Serien statt Filme – so müsse man sich nur einmal entscheiden. Falls eine Sitzreihe frei bleibt, lohne es sich, die Crew nach einer Gurtverlängerung zu fragen. So kann man sich über mehrere Sitze ausstrecken und sicher schlafen – ohne sich unbequem unter dem Standardgurt zu verrenken. Außerdem empfiehlt Robinson, zum Frühstück nicht das saubere Reiseoutfit zu tragen.