Barrierefreie Bushaltestellen kommen

Die Voraussetzungen für den barrierefreien Ausbau sind in Burgstetten bisweilen schwierig.

Barrierefreie Bushaltestellen kommen

Damit auch Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen gut in den Bus einsteigen können, müssen diese baulich angepasst werden. Das ist, wie sich in Burgstetten zeigt, gar nicht so einfach. Foto: Alexander Becher

Von Simone Schneider-Seebeck

Burgstetten. Bereits vor zehn Jahren war im Personenbeförderungsgesetz festgelegt worden, dass „für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs bis zum 1. Januar 2022 eine vollständige Barrierefreiheit“ erreicht werden solle. Dieser Stichtag hat sich jedoch aus verschiedenen Gründen bisher bei Weitem noch nicht überall umsetzen lassen.

Um Barrierefreiheit gewähren zu können, sind einige Punkte zu beachten, so etwa die Erhöhung der Bordsteine auf 18 Zentimeter, eine ausreichende Manövrierfläche für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen, ausreichende Beleuchtung oder Leitstreifen. Doch diese Vorgaben lassen sich nicht überall so einfach umsetzen, etwa wenn sich eine Bushaltestelle in einem Bereich befindet, in dem sich in kürzeren Abständen Garagenausfahrten befinden. So wie auch bei den Bushaltestellen in der Burgstaller Straße in Erbstetten.

Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung im Rathaus Burgstall ging es daher um den Ausschreibungsbeschluss für drei Haltestellen, einmal die bereits genannten in der Burgstaller Straße sowie die Busbucht an der Gemeindehalle in der Marbacher Straße in Burgstall Richtung Kirchberg an der Murr.

Bei letzterer wird die bestehende Busbucht entsprechend umgebaut und der Bordstein komplett auf 18 Zentimeter angehoben, sodass der Einstieg sowohl bei Gelenk- als auch bei Standardlinienbussen barrierefrei gewährleistet ist. Der abgrenzende Dreizeiler sowie die Bewässerungsrinne entfallen, dafür werden ein Schlitzrinnensystem in die Bordsteine sowie mehrere Entwässerungsrinnen angelegt. Auf Rückfrage aus dem Gremium, warum die Haltestelle nicht auf die Straße verlegt würde, wurde auf die Querungshilfe sowie auf den bereits jetzt recht breiten Gehweg verwiesen. Zudem müsse auch die Einmündungssituation zum Parkplatz beachtet werden. Bei den Stationen in der Burgstaller Straße ist der Ausbau der Haltestellen eine Kompromisslösung, da die Garagenausfahrten entlang der Straße zu berücksichtigen sind. Daher kann nur eine drei Meter lange Strecke mit Buskapsteinen erhöht werden. Bei Gelenkbussen entspricht die Stelle dann dem mittleren, bei Standardbussen dem hinteren Einstieg, der dann barrierefrei genutzt werden kann. Was jedoch nur funktioniere, so ein Hinweis aus dem Gremium, wenn der Bus die Haltestelle gerade anfahren könne. Da grundsätzlich eine komplette Erhöhung des Bordsteins gefordert werde, könne diese Lösung nur in Ausnahmefällen umgesetzt werden und nicht bei allen Bushaltestellen, wie Susanne Wenzel vom Backnanger Ingenieurbüro Frank auf Rückfrage betonte.

Für den Umbau wird mit Kosten von 172000 Euro gerechnet, der Zuschuss beträgt etwa 86000 Euro. Dem Ausschreibungsbeschluss stimmte das Gremium einstimmig zu.