Bau-Geno plant 50 neue Mietwohnungen

An der Ecke Dresdener Ring/Rietenauer Weg sollen vier Gebäude entstehen – Bauherr will auch Sozialwohnungen anbieten

Im Jubiläumsjahr geht die Bau-Geno Backnang das bisher größte Mietwohnungsbauprojekt in der 100-jährigen Firmengeschichte an. Am Dresdener Ring sollen in den nächsten Jahren rund 50 neue Wohnungen entstehen. Damit das Konzept auch städtebaulich überzeugt, wurden fünf Architekturbüros zu einem Wettbewerb eingeladen. Das Stuttgarter Büro Steimle Architekten ging daraus als Sieger hervor.

Bau-Geno plant 50 neue Mietwohnungen

Eine große Baulücke wird geschlossen: An der Ecke Dresdener Ring/Rietenauer Weg sind vier Wohngebäude geplant. Foto: A. Becher

Von Kornelius Fritz

BACKNANG. Das Grundstück an der Ecke zum Rietenauer Weg ist eigentlich schon seit den 90er-Jahren Bauland. „Es gab sogar schon mal ein genehmigtes Baugesuch, es wurde dann aber nicht gebaut“, berichtet der Backnanger Baudezernent Stefan Setzer. Der Investor aus dem Stuttgarter Raum hatte offensichtlich das Interesse an Backnang verloren. Vor drei Jahren kaufte schließlich die Bau-Geno das Grundstück mit dem Ziel, dort Mietwohnungen zu errichten. Denn die Nachfrage ist enorm: „Aktuell haben wir etwa 180 Interessenten auf unserer Liste“, sagt Vorstand Raphael Althaus.

Die Idee, einen Architektenwettbewerb auszuloben, kam vom Stadtplanungsamt. „Für uns war das neu, aber wir sehen die Vorteile für alle Beteiligten“, sagt Althaus. Zum einen, weil man so zwischen ganz unterschiedlichen Ideen und Konzepten auswählen konnte, zum anderen, weil im Preisgericht auch Vertreter der Stadtverwaltung und des Gemeinderats saßen und damit von Anfang an eingebunden waren. Althaus hofft, dass es dadurch im Bebauungsplanverfahren weniger Reibungspunkte geben wird.

Zentraler Quartiersplatz als Treffpunkt

Die Wahl der Jury fiel letztlich auf einen Entwurf, der laut Baudezernent Stefan Setzer „auf den ersten Blick unspektakulär wirkt“. Die Planer von Steimle Architekten wollen auf der 3250 Quadratmeter großen Fläche vier Gebäude errichten: Drei vierstöckige Riegel parallel zum Dresdener Ring und ein fünf- oder sogar sechsstöckiges Punkthaus an der Ecke beim Kreisverkehr. Überzeugt hat die Jury, dass sich das Konzept harmonisch in die Umgebung einfügt und die Bebauung Quartierscharakter hat: Auf einem kleinen Platz zwischen den Gebäuden können sich die Bewohner begegnen und die Kinder ungestört spielen, denn die Autos verschwinden unter der Erde in einer Tiefgarage.

Gut gelöst wurde laut Tobias Großmann, Leiter des Stadtplanungsamts, auch die Frage des Lärmschutzes, denn die B14 ist in Hörweite. „Durch die Gebäudestellung dringt wenig Lärm ins Innere“, sagt Großmann. Außerdem befinden sich die Wohnbereiche auf der von der Straße abgewandten Seite. Raphael Althaus rechnet mit Investitionskosten von rund zehn Millionen Euro. Trotzdem soll ein Teil der Wohnungen zu vergünstigten Mieten an Personen und Familien mit Wohnberechtigungsschein vermietet werden. Insgesamt strebt die Bau-Geno eine gemischte Bewohnerstruktur an: In den Zwei- bis Vierzimmerwohnungen seien Familien ebenso willkommen wie Senioren und Singles.

Bis die neuen Mieter einziehen können, wird aber noch etwas Zeit vergehen, denn jetzt muss erst mal der Bebauungsplan geändert werden. „2020 wollen wir dann anfangen zu bauen“, sagt Althaus. Etwa zwei Jahre später sollen die neuen Wohnungen bezugsfertig sein.

Die fünf Entwürfe und Modelle aus dem Architektenwettbewerb können in der Zeit vom 11. Februar bis zum 8. März im Foyer der Volksbank Backnang, Schillerstraße 18, besichtigt werden.

Bau-Geno plant 50 neue Mietwohnungen

Als Mittelpunkt zwischen den vier neuen Gebäuden soll ein lebendiger Quartiersplatz für die Bewohner entstehen. Visualisierung: Steimle Architekten

Info
Bau-Geno Backnang

Die Bau-Geno Backnang feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum. Sie ist damit das älteste Wohnungsunternehmen im Rems-Murr-Kreis.

Im Besitz der Genossenschaft befinden sich derzeit 415 Mietwohnungen, die bis auf wenige Ausnahmen alle im Backnanger Stadtgebiet sind.

Wer eine Wohnung mieten will, muss zuvor Anteile an der Genossenschaft erwerben. Momentan hat die Bau-Geno rund 1000 Mitglieder.

Neben ihren eigenen Wohnungen verwaltet die Bau-Geno noch rund 1600 Eigentumswohnungen und ist außerdem als Bauträger tätig.

Aktuell errichtet die Bau-Geno auf dem ehemaligen Krankenhausareal in Backnang 31 seniorengerechte Mietwohnungen sowie zusammen mit der Kreisbaugesellschaft 63 Eigentumswohnungen. Weitere 17 Mietwohnungen entstehen Im Heimgarten. Bauträgerprojekte in Kooperation mit der Kreisbau laufen außerdem in Schwaikheim und in Winnenden-Schelmenholz.