Bauchkribbelnvor der Supersause

Sängerin Vanessa Mai tritt am Samstag in Backnang auf – Neues Album ab 3. August im Handel

Eine Auszeichnung nach der anderen erhalten, Songs präsentiert, die in die Charts geschossen sind, das private Glück gefunden, eine Schreckenssekunde durch einen Unfall erlebt – Vanessa Mai hat in den vergangenen Monaten einen steilen Weg nach oben in die Schlagerelite absolviert. Jetzt steht ihre Supersause in Backnang an. Am Samstag ist es so weit und die 26-Jährige freut sich schon auf ihr Publikum.

Bauchkribbeln
vor der Supersause

Vanessa Mai verspricht ihren Fans eine große Party: „Ich freue mich auf die Supersause. Natürlich werde ich auch ein paar Songs aus meinem neuen Album Schlager spielen.“ Foto: Lanz Unlimited

Von Yvonne Weirauch

BACKNANG.Wachgeküsst (2015), Für Dich (2016/2017), Regenbogen (2017/2018), Schlager (2018) – das ist die Reihe der Soloalben von Vanessa Mai nach ihrer Trennung von den Wolkenfrei-Jungs. Ein Name aus dem Quartett dürfte allerdings noch nicht allzu bekannt sein: Schlager – das ist das neue Album, welches Vanessa Mai mit ihrem neuen (alten) Produzenten geschmiedet hat. Es ist das erste Album nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Poptitanen Dieter Bohlen.

Die Single „Mein Sommer“ läuft in den Radiostationen längst rauf und runter und wird neben anderen Titeln des neuen Albums auch bei der Sommerparty im Backnanger Stiftshof am kommenden Samstag, 4. August, von Vanessa Mai gesungen werden. Die neue CD erscheint einen Tag vor der Supersause.

Darauf ist die 26-Jährige sehr stolz: „Ich freue mich so, dass es einen Tag vor der Sommerparty erscheint.“ Der Titel „Schlager“ sei ihr Tribut an den Schlager. Sie stehe dazu, sagt Mai: „Schlager ist meine Leidenschaft.“ Ganz bewusst sei der Titel gewählt, denn das Album soll auch ein Stück weit mit Vorurteilen, die der Sängerin begegnet sind, aufräumen: „Ich merke es immer wieder, dass wenn man über Schlager spricht, die Nase etwas gerümpft wird. Für manche Leute ist das Genre Schlager immer noch verstaubt und altbacken. Aber genau das will ich ändern.“

„Immer weitergehen,

nicht stehen bleiben“

Zuletzt war die Sängerin in den Schlagzeilen wegen eines Satzes aus dem Titel „Wir 2 immer 1“, der dem Zuhörer schlüpfrig vorkam. Doch dazu sagt die gelernte Mediengestalterin: „Ich würde sagen, dass das wieder zeigt, wie vielfältig die Musik doch ist. Jeder hört das raus, was er hören will. Mir ist das bis dahin gar nicht aufgefallen.“

Mit jedem Jahr mehr zeigt sich eine Steigerung im Leben der Sängerin. Wie sie das empfindet: „Ja, das ist auch mein Ziel. Immer weitergehen, nicht stehen bleiben. Das fördert den Geist und Körper.“ An ihrem Leben lässt sie eine breite Öffentlichkeit teilhaben, vor allem über Instagram. „In der heutigen Zeit spielen die Neuen Medien eine immer wichtigere Rolle und ich bin gerne mit meinen Fans in Kontakt und lasse sie teilhaben. Das geht mit Instagram mitunter am besten.“

Auf dieser Plattform teilt sie nicht nur mit, was ihr Mops Ikaro gerade so anstellt, sondern hält ihre Fans auch über jegliche Musikprojekte auf dem Laufenden. Ihre Erfolgsgeschichte verlief rasant: Als Shootingstar 2015 gestartet, stürmte Vanessa Mai die Charts und wurde bereits 2016 als Superstar und Echo-Gewinnerin in der Kategorie Schlager gefeiert, zudem bekam sie die „Eins der Besten“ (2017) in der Kategorie Shootingstar des Jahres.

Musik, das sei ihr Ding, sagte Mai mal in einem Interview. Von klein auf war sie mit der Musik verbunden, begleitete gelegentlich ihren Vater, einen gebürtigen Kroaten und Musiker, mit dem Tamburin. Mit ihm stand sie bereits im Alter von sieben Jahren auf der Bühne. Im Alter von zehn Jahren hatte sie erste Gesangsauftritte. 2008 nahm sie bei der Hip-Hop-WM in Las Vegas als Teil der Tanz-Formation Getting Craz’d teil.

Titelsong für neue RTL-Serie

eingesungen

Bewegung und Tanz – das hat Vanessa Mai bis heute beibehalten und baut dies choreografisch immer in ihre Konzerte ein. Wenn Vanessa Mai auf das vergangene Jahr zurückblickt, kann sie gar nicht genau in Worte fassen, welches Erlebnis für sie das schönste war: „Das ist schwierig zu beantworten, weil es einfach so viele schöne Erlebnisse gibt. Sei es ein Auftritt oder einfach nur am Morgen aufzuwachen und die Liebsten um einen rum zu haben.“ Aber das vergangene Jahr war sicher das bisher erfolgreichste und aufregendste für die 26-Jährige.

Bei der Tanzshow „Let’s Dance“ überzeugte Mai nicht nur ihre Fans, die Sängerin zeigte auch eindrucksvoll, dass sie Rhythmus im Blut hat. Die Heirat mit Manager Andreas Ferber im Juni 2017 auf Mallorca ist sicher eines der Erlebnisse, die Vanessa Mai ganz oben auf die Liste schreiben würde. Wie sie den ersten Hochzeitstag verbracht hat? „Es ist immer noch komisch, Andreas als meinen Mann vorzustellen, auch wenn wir jetzt schon ein Jahr verheiratet sind. Den ersten Hochzeitstag haben wir ehrlich gesagt ganz unromantisch verbracht: mit Arbeit.“

Zahlreiche Auftritte in TV-Shows hat sie hinter sich. Und auch der Jahresauftakt 2018 ist für Vanessa Mai erfolgreich gestartet. In der Florian-Silbereisen-Show „Schlagerchampions – Das große Fest der Besten“ wurde sie gleich mit zwei Edelmetall-Awards geehrt. Zudem bekam sie einen Gold Award für ihr Album „Regenbogen“. In den vergangenen Wochen hat Vanessa Mai sogar einen Titelsong für eine neue Serie eingesungen, in der sie auch eine Gastrolle spielen wird. Sie steuert mit „Stärker“ den musikalischen Teil zur RTL-Serie „Freundinnen – Jetzt erst recht“ bei.

Einen herben Rückschlag gab es für die Sängerin allerdings in diesem Jahr auch: Im April hatte sie sich bei Bühnenproben in Rostock schwer am Rücken verletzt. „Ich konnte nicht mehr stehen oder sitzen, hatte Atemnot“, sagt die Sängerin. Nach Ansicht der Ärzte gehe der Unfall auf eine starke Belastung der Bandscheiben zurück. „Schlimmstenfalls hätte die Verletzung die Bewegungsfähigkeit beeinträchtigen können“, hieß es vom Management.

Doch der Schlagerstar sieht auch etwas Gutes in dem Geschehenen. „In der Nacht nach dem Unfall habe ich mir viele Gedanken gemacht“, sagt Mai. „Ich dachte: Wer kommt zu meiner Show, wenn ich nicht mehr tanzen kann? Wer bin ich eigentlich, wenn das weg ist?“ Die Schuld für die Verletzung gab sie sich: „Den größten Druck mache ich mir selbst. Ich muss mir mehr vertrauen.“

Wie es ihr jetzt geht und was sie für die Supersause beachten muss? „Dem Rücken geht es Gott sei Dank wieder besser. Ich belaste ihn bei meinen Konzerten nicht mehr so extrem, die Show wurde ja auch ein bisschen umgeschrieben, sodass ein paar Tanzeinlagen rausgefallen sind, die den Körper zu sehr beanspruchen würden.“

Vor einer Show konzentriere sie sich ein bisschen mehr auf das Training, gibt sie zu, so auch vor der Backnanger Sommerparty: „Ich achte darauf, nicht so viel Schokolade zu naschen, sondern passe auf meine Ernährung auf. Sport mache ich ja eh regelmäßig, aber ich würde sagen, dass vor einer Show konzentrierter trainiert wird.“

Ein bisschen Bauchkribbeln habe sie vor der Backnanger Supersause. Und der weitere Ausblick? 2019 steht die Arena-Tour an – Lampenfieber macht sich da auch schon bei Vanessa Mai bemerkbar: „Auch wenn es bis dahin noch ein bisschen hin ist, spüre ich auch hier schon das Kribbeln im Bauch. Die Vorfreude darauf ist riesig.“