Große Freude bei den Kindern in der Plaisir: Die Bauarbeiten für ihre neue Tagesstätte haben begonnen. Foto: A. Becher
Von Kornelius Fritz
BACKNANG. Die Einwohnerzahl in Backnang ist in den vergangenen Jahren gestiegen und mit ihr auch die Zahl der Kinder. Um den Betreuungsbedarf decken zu können, hat die Stadt vor zwei Jahren neben der Plaisirschule ein Containerprovisorium errichtet. Mitte 2022 sollen die Kinder von der Interimslösung in ihre neue Kita umziehen, die Bauarbeiten haben vor Kurzem begonnen. Nach der Fertigstellung sollen in Backnangs größter Tagesstätte insgesamt 120 Kinder betreut werden. Geplant sind sechs Gruppen, darunter drei im Ganztagsbetrieb und eine Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren.
Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes entsteht eine Mensa mit eigener Küche, die auch den Schülern der benachbarten Plaisirschule zur Verfügung steht. Darüber hinaus soll die Großküche noch weitere Backnanger Schulen und Einrichtungen mit frisch gekochtem Essen versorgen. Der 1260 Quadratmeter große Neubau, der als teilweise zweigeschossiges Gebäude in den Hang eingebettet sein wird, wird durch einen großzügigen Freibereich ergänzt, der den Kita-Kindern auch viel Platz zum Spielen und Toben im Freien bietet.
Die neue Kita wird einen besonderen Schwerpunkt im Bereich Sport und Bewegung haben: In Kooperation mit der TSG Backnang 1846 sollen verschiedene Aktionen mit den Abteilungen des Vereins organisiert werden, sodass die Kinder frühzeitig unterschiedliche Sportarten kennenlernen und der kindliche Bewegungsdrang gezielt gefördert wird. Bei Bedarf können die Kinder dafür auch die Sporthalle Katharinenplaisir nutzen, die gleich nebenan ist.
Bei der Konzeption des Gebäudes haben die Planer besonderen Wert auf Flexibilität gelegt: Sollte der Bedarf an Kita-Plätzen sinken, können die Gruppenräume auch für andere Zwecke genutzt werden, etwa als Klassenzimmer oder für die Hortbetreuung der Plaisirschule. Damit es in den Räumen auch im Sommer nicht zu heiß wird, bekommt der Hybridbau aus Stahlbeton und Holz einen vorgelagerten Sonnenschutz und eine sogenannte Betonkernaktivierung zur Kühlung. Außerdem wird eine auf dem begrünten Flachdach installierte Fotovoltaikanlage Strom produzieren. Das Gebäude, das vom Schorndorfer Architekten Felix Stammler geplant wurde, wird von der Stuttgarter Baufirma Peter Gross als Generalunternehmer erstellt. Die Kosten liegen bei rund 9,3 Millionen Euro, etwa eine Million Euro kommt als Zuschuss vom Land. Seit dem Baubeschluss des Backnanger Gemeinderats vor zwei Jahren sind die Kosten damit um rund 1,8 Millionen Euro gestiegen.