Verglichen mit 2023 meldeten deutsche Unternehmen 2024 mehr Patente an. Bosch und Co. waren wieder entscheidend beteiligt. Doch es gibt auch eine negative Entwicklung.
Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) hat seine Jahresstatistik für 2024 veröffentlicht.
Von Rouven Spindler
Der Automobilzulieferer Bosch hat im vergangenen Jahr mit Abstand die meisten Patente aller Unternehmen angemeldet – gefolgt von BMW, Mercedes-Benz und Porsche. Das gibt das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) bekannt.
Laut der Mitteilung kamen bei der Bundesbehörde 2024 40 064 inländische Anmeldungen zusammen, was einem Plus von vier Prozent im Vergleich zum Jahr davor entspricht. 2023 lag der Zuwachs bei 3,4 Prozent. Konstant blieb dagegen die Spitzenposition der Automobilindustrie, die zum Bereich Transport zählt. Sie ist erneut federführend.
Große Bedeutung der Autobranche
Dem Amt zufolge sind die zehn anmeldestärksten Unternehmen dieser Branche zuzuordnen, acht von ihnen haben ihren Sitz nach DPMA-Angaben in Deutschland. Es seien dieselben wie 2023, lediglich die Reihenfolge habe sich ein wenig verändert. Bosch führt das Ranking an (4496), die Autobauer BMW (2297), Mercedes-Benz (2138) und Porsche (1409) belegen die Plätze hinter dem Zuliefer.
Die Automobilindustrie ist laut dem DPMA somit Teil des Technologiefelds mit den meisten Anmeldungen. In dem Bereich gingen 2024 mit 11 153 Anmeldungen 4,8 Prozent mehr ein als 2023. „Treibende Innovationsbereiche beim „Transport“ sind der Trend zum Infotainment im Fahrzeug und die Elektromobilität“, heißt es von der Bundesbehörde.
Deren Präsidentin Eva Schewior findet ganz generell lobende Worte für die Firmen im Inland. „Es ist ein gutes Zeichen, dass deutsche Unternehmen trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage stark in Forschung und Entwicklung investieren und auf den Schutz ihrer Innovationen setzen“, wird sie in der Mitteilung zitiert.
Das DPMA informiert auch über Daten aus den einzelnen Bundesländern. Baden-Württemberg ist mit 15 494 Patentanmeldungen im Jahr 2024 – ein Plus von 5,7 Prozent im Vergleich zu 2023 – Spitzenreiter. Der Vorsprung auf das benachbarte Bayern (11 361) nahm den Zahlen zufolge ein wenig zu. Nordrhein-Westfalen (5336) komplettiert das Podest.
Laut der Bundesbehörde ergibt sich bei den ersten beiden Plätzen dasselbe Bild, wenn man die Anmeldungen auf die Bevölkerungszahl bezieht. Hier liegt Baden-Württemberg bei 137 Patentanmeldungen pro 100 000 Einwohnern, Bayern bei 85. Niedersachsen (38) verdrängt in diesem Fall aber Nordrhein-Westfalen (29) von Rang drei.
Anmeldungen aus dem Ausland gingen 2024 zurück
Die Bundesbehörde vermeldet allerdings auch eine negative Entwicklung: Anmeldungen ausländischer Unternehmen (19 196) gingen 2024 um 4,8 Prozent zurück. 2023 lag dieser Wert nach DPMA-Angaben noch knapp über dem des Vorjahres.
2024 wurden so in Summe 59 260 Erfindungen angemeldet. Das entspricht laut dem DPMA einem Anstieg von einem Prozent im Vergleich zu 2023.