dpa/lsw Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat mit Skepsis auf Pläne der baden-württembergischen Landesregierung zur Anschaffung von Lehrerlaptops reagiert. In einer Mitteilung vom Dienstag zieht der Verband etwa in Zweifel, dass die finanzielle Ausstattung ausreicht.
Ein Lehrer unterrichtet im Lehrerzimmer am Laptop. Foto: Felix Kästle/dpa/Symbolbild
Das Kultusministerium hatte Anfang der Woche mitgeteilt, dass der Bund das Unterfangen mit einer Finanzspritze von 65 Millionen Euro fördert. Das Geld wolle man unkompliziert und ohne Antragsverfahren an die Schulträger weitergeben, damit Lehrer möglichst schnell mit Computern ausgestattet werden können. Insgesamt stellt Berlin den Bundesländern 500 Millionen Euro für die Ausstattung der Schulen mit Lehrerlaptops zur Verfügung.
„65 Millionen Euro klingt zunächst nach viel Geld. Es fehlen jedoch konkrete Angaben, wie viele Mittel der Schulträger pro Gerät erhält“, wird der stellvertretende VBE-Landesvorsitzende Oliver Hintzen in der Mitteilung zitiert. Berechnungen des Verbands zufolge würden für jeden Lehrer in Vollzeit 650 Euro zur Verfügung gestellt. Dies sei ein „äußerst knappes Budget“. Zumal davon nicht nur das Gerät, sondern unter anderem auch hochleistungsfähige Hard- und Software für das digitale Unterrichten gekauft werden müssten.
Der VBE geht den Angaben zufolge auch davon aus, dass die Computer nicht für alle Lehrkräfte im gleichen Umfang zur Verfügung stehen. Über die Hälfte der Lehrer in Baden-Württemberg seien in Teilzeit beschäftigt. „Je nach Beschäftigungsumfang müssen sich gemäß der neuen Vereinbarung von Bund und Ländern mehrere dieser Lehrkräfte einen Laptop teilen“, wird Hintzen weiterhin in dem Papier zitiert. Dies könne in der Praxis nicht funktionieren.
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