Zum vierten Mal gab es jetzt einen Sommerempfang in Weissach im Tal, bei dem der traditionelle Bürgerempfang an verschiedenen Standorten in der Gemeinde im Freien stattfindet. Im Zelt auf der Wiese zwischen Oberweissach und Bruch gab Bürgermeister Ian Schölzel Einblicke in aktuelle Entwicklungen in der Gemeinde. Ehrungen gab es für Bürger und Organisationen.
Anlässlich des Weissacher Sommerempfangs gab es zahlreiche Ehrungen für besonderes Engagement in der Gemeinde und herausragende sportliche Leistungen. Im Anschluss an den offiziellen Teil stellten sich die Geehrten zum Gruppenbild zusammen – mit ihnen Bürgermeister Ian Schölzel auf einem Motorrad der Biking Nomads und sein erster Stellvertreter Jörg Schaal im Beiwagen. Fotos: M. Kurz
Von Claudia Ackermann
WEISSACH IM TAL. Am Donnerstag fand der Sommerempfang erstmals auf dem Festplatz der Biking Nomads statt, die an diesem Wochenende von Freitag bis Sonntag ihr Treffen veranstalten. Für diese Kooperation wurde das Festzelt von den Motorradfreunden einen Tag früher aufgebaut als sonst bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Event.
Wo beim Biker-Treff Hardrock und Heavy Metal zu Hause sind, erklang beim Sommerempfang die musikalische Umrahmung durch den Musikverein Unterweissach und die Sängerlust Oberweissach. Zu „Born to be Wild“ vom Band rollten die Kindergemeinderäte auf Rollern und einem Einrad ins Zelt. Grußworte sprachen Achim Haller und Stephan Sigmund von den Biking Nomads.
Bürgermeister Ian Schölzel ging auf die jüngsten Aktivitäten in der Gemeinde ein. Am Mittwoch wurde der Spatenstich für das neue Herzstück der Weissacher Wasserversorgung, das neue Wasserwerk am Hohholz, vorgenommen (wir berichteten). Der Entscheidung, weiter auf die Eigenwasserversorgung zu setzen, sei ein teils emotionaler, aber sehr fundierter Diskussionsprozess vorausgegangen. „Im nächsten Jahr können wir uns alle über dieselbe Wasserqualität im ganzen Gemeindegebiet freuen“, so Schölzel.
Mit großer Leidenschaft sei auch Anfang dieses Jahres um die Standortfrage für ein weiteres Kinderhaus in der Gemeinde gerungen worden. Die Entscheidung für einen Bildungscampus an der Weißach, ein Kinderhaus und schulische Ganztagsbetreuung samt Mensa unter einem Dach, bezeichnete er als „wirkliche Zukunftsentscheidung“.
Für Gemeinderat und Verwaltung sei es auch ein wichtiges Ziel, Weissach im Tal zu einem Gewerbestandort weiterzuentwickeln. Mit dem Gebiet „Wanne“ werde dieses Ziel aktiv in die Tat umgesetzt. Schölzel ging auf die Brachenentwicklungen und Baulückenschließungen im Ort ein. „Rund 80 Prozent der in den nächsten Jahren entstehenden Wohneinheiten entfallen auf die Reaktivierung von Brachen und die Schließung von Baulücken“, führte er aus. Die Gemeinde stelle sich auch ihrer sozialpolitischen Verantwortung. So hat sich der Gemeinderat für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Neubaugebiet „Zur Fuchsklinge“ ausgesprochen.
Auch das Gesellige dürfe nicht zu kurz kommen, sagte der Bürgermeister und wies auf die zahlreichen Feste und Veranstaltungen in der Gemeinde hin, wie der Premiere des Street-Food-Festivals, das an diesem Wochenende in Unterweissach stattfindet. In diesem Zusammenhang ging Schölzel auf die eigene Bierbrauerei ein, die in diesem Jahr eröffnet wird. „Die Brauereitätigkeit kann bald schon aufgenommen werden.“
Die Gemeinde stehe dann künftig nicht nur für Most, sondern auch für Bier – und Wein. „Brandaktuell haben wir ein Schreiben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bekommen, wonach uns für die 0,07 Hektar hinterm Heimatmuseum die Anpflanzung von Weinreben nun auch ganz offiziell genehmigt wurde. Wir sind mit unseren rund 150 Rebstöcken damit im näheren Umfeld die einzige Gemeinde, die einen gemeindeeigenen Weinberg hat – und dürfen uns mit diesem Schreiben auch als Weinort bezeichnen.“
Ehrungen und Preise
für besondere Verdienste
Im Rahmen des Sommerempfangs wurden Preise und Ehrungen an Personen und Organisationen vergeben, die sich in besonderem Maße um die Gemeinde verdient gemacht haben. Der Sozialpreis ging an den Helferkreis des Seniorenclubs 55plus, der zahlreiche Aktivitäten wie Tanz und Musik, Ausfahrten oder Vorträge organisiert. Die Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG, die heuer ihr zehnjähriges Bestehen feiert, erhielt den Umweltpreis. Die Auszeichnung wurde von den Vorständen Matthias Spinnler und Reinhard Knüdeler entgegengenommen. Reinhold Knödler, der sich um den Erhalt und die Fortführung des Weinbaus am Däferner Hang am Ebersberg seit vielen Jahren verdient gemacht hat, wurde mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Für herausragendes ehrenamtliches Engagement beim Deutschen Roten Kreuz in der Gemeinde wurde Gotthold Erlenbusch mit der Verleihung des Weissacher Schlüssels geehrt.
Außerordentliche Ehrungen gab es noch im Bereich des Sports. Die Kunstradsportlerin Viola Brand hat Gold mit neuem Weltrekord bei der Europameisterschaft in Wiesbaden geholt. Außerdem gab es eine Auszeichnung für die Herren-Handballmannschaft der Sportgemeinschaft Weissach im Tal für den Aufstieg in die Kreisliga A.
Im Anschluss an die Ehrungen war bei sommerlichen Temperaturen in und vor dem Zelt Zeit für Gespräche bei Häppchen und kühlen Getränken, bewirtet vom Akkordeonorchester Weissacher Tal und den Biking Nomads, die dezent als Hintergrundmusik Rocktitel auflegten.
Das Festzelt der Biking Nomads, die an diesem Wochenende ihr Motorradtreffen haben, bildete die Kulisse für den Weissacher Sommerempfang.