Markus Lanz empfängt von Dienstag bis Donnerstag verschiedene Gäste in seiner Talkshow. Wer war gestern im ZDF zu Gast?
Markus Lanz hat gut lachen.
Von Michael Bosch
Markus Lanz diskutiert in seiner Talkshow am Donnerstagabend wieder mit verschiedenen Gästen. Es ging um das Attentat in München, die Reaktionen aus der Politik darauf - sowie Populismus im Bundestagswahlkampf im Allgemeinen.
Das waren die Gäste am Donnerstag, 13. Februar, um 23.15 Uhr im ZDF:
Attentat in München bei Lanz im ZDF
Hintergrund: Nach dem mutmaßlichen Anschlag mit einem Auto auf eine Kundgebung in München haben Vertreter von Bundesregierung und Parteien ihr Entsetzen geäußert und Konsequenzen gefordert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich am Donnerstag für die Verurteilung und Abschiebung des Tatverdächtigen aus. Dieser könne nicht auf "irgendeine Nachsicht" hoffen, sagte Scholz am Rande eines Termins in Fürth. "Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen." Scholz nannte die Tat "furchtbar". Er verwies zudem darauf, dass die Bundesregierung weitere Abschiebeflüge nach Afghanistan für schwer kriminelle Straftäter plane. "So wird es dann auch für diesen Täter sein, wenn es am Ende entschieden ist von den Gerichten", sagte der Kanzler. Bei der Autoattacke am Donnerstagvormittag in der bayerischen Landeshauptstadt waren etwa 30 Menschen teils schwer verletzt worden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, der Angriff sei "mutmaßlich ein Anschlag" gewesen.
Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem noch vor Ort festgenommenen Fahrer des Wagens um einen 24-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte nach der Tat die "maximale Härte" des Rechtsstaates. Die Regierung habe die Gesetze für die Ausweisung von Gewalttätern und für mehr Abschiebungen "massiv verschärft", erklärte sie weiter. "Jetzt müssen sie mit aller Konsequenz durchgesetzt werden." Als einziger Staat in Europa schiebe Deutschland "trotz der Taliban-Herrschaft wieder nach Afghanistan ab" und werde das weiter tun.
Merz, Lindner und Habeck äußern sich zum Attentat in München
Im September hatte es erstmals seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im Jahr 2021 wieder einen Abschiebeflug aus Deutschland nach Afghanistan gegeben - damals kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Ein weiterer ist bereits seit längerem geplant. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" von Ende Januar zufolge soll dieser noch vor der Bundestagswahl in anderthalb Wochen stattfinden. Das Innenministerium wies einen Zusammenhang mit dem Wahltermin jedoch zurück. Justizminister Volker Wissing (parteilos) erklärte: "Sollte sich der Verdacht erhärten, wird unser Rechtsstaat den mutmaßlichen Täter zur Rechenschaft ziehen. Auch über politische Konsequenzen müssen wir weiter diskutieren." Er rufe aber "gerade in diesen Zeiten intensiver Debatte" zur Besonnenheit auf.
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) kündigte mit Blick auf die bevorstehende Wahl an: "Die Sicherheit der Menschen in Deutschland wird für uns an erster Stelle stehen. Wir werden Recht und Ordnung konsequent durchsetzen." Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) forderte eine "Sicherheitsoffensive", um Defizite zu beseitigen: "Wir müssen die Sicherheitslage in Deutschland verstärken und erhöhen", forderte er in Berlin, unter anderem durch eine Pflicht zur besseren Zusammenarbeit der Behörden. Zudem drang er auf die Umsetzung des vereinbarten Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (Geas). Für den Täter von München dürfe es "kein Pardon" geben. AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel forderte am Nachmittag mit scharfen Worten konsequentere Abschiebungen nach Afghanistan. "Weg mit diesen Leuten", sagte sie. "Wenn sie es wollen, können sie diese Leute abschieben. Wir werden es tun." FDP-Chef Christian Lindner schrieb bei X, der mutmaßliche Angriff folge "wieder einem Muster". "Was zu tun ist, liegt auf der Hand und wurde vielfach diskutiert." Wer nicht bereit sei zu handeln, "darf keine Verantwortung für unser Land tragen".
ZDF-Mediathek: Lanz gestern
Während die Show ursprünglich einen breiten Mix aus Unterhaltung und Gesprächen mit Menschen mit interessanten Lebensgeschichten bot, hat sich der Fokus seit der Corona-Pandemie 2020 verstärkt in Richtung politischer Diskussionen verschoben. Wer die Sendung nicht zur Ausstrahlungszeit am Fernsehgerät verfolgen kann, hat die Möglichkeit, Markus Lanz und seine Gäste im ZDF-Livestream oder später in der ZDF-Mediathek anzuschauen. Dort bleiben die Folgen für einen Monat nach der Erstausstrahlung verfügbar.