Luxus-Pyjamas, ein freizügiger Dominatrix-Look und Outfits, die sich von Geschlechternormen befreien: 2022 war voller großer Mode-Momente. Wir geben einen Überblick.
Der exzentrische Stil der New Yorkerin Julia Fox hat das Mode-Jahr 2022 geprägt.
Von Ina Schäfer
Eine schillernde Figur in exzentrischen Outfits: Kein Moderückblick kommt ohne Julia Fox aus. Zuvor als Schauspielerin und vor allem New Yorker It-Girl bekannt, sorgte sie im vergangenen Jahr zunächst für Schlagzeilen als die Neue an der Seite von Kanye West. Nach nur vier Wochen war zwar Schluss, doch für Fox ging es daraufhin erst richtig los. Es folgten öffentliche Auftritte in Lack, Leder, Denim oder kurz: im Dominatrix Look 2.0. Und nicht nur der sondern auch ihr um die Augen verschmierter Mascara („The Fox Eye“) wurden millionenfach, bis auf die Laufstege hinauf, kopiert.
Ikonische Outfits auf dem roten Teppich
Was alle männlichen Stilikonen des Jahres vereint: Sie wählen Outfits, die sich nicht an althergebrachte Geschlechternormen halten. Thimothée Chalamet, der jüngste Vertreter, zeigt wie eine neue Generation Mode versteht. Der Schauspieler feierte seinen Durchbruch mit dem Film „Call me by your Name“, seither ist er nicht nur für sein Talent auf der Leinwand sondern auch für seine ikonischen Outfits auf dem roten Teppich bekannt. Im vergangenen Jahr zeigte er sich etwa bei einer Filmpremiere in Venedig im rotglänzenden, rückenfreien Top.
In unserer Bildergalerie zeigen wir, wer das Mode-Jahr 2022 mit seinen Outfits geprägt hat.
Es ist schon lange nichts mehr Neues, dass <b>Billie Eilish</b> nicht nur mit musikalischem Talent, sondern auch mit ihren Looks auffällt. Auf der LACMA-Gala im November hat sie sich das erste Mal mit neuem Boyfriend <b>Jesse Rutherford</b> auf einem roten Teppich gezeigt: Im Partnerlook bestehend aus Pyjama und übergroßer Kuscheldecke – beides von Gucci.
An <b>Julia Fox </b>und ihrem extravaganten Stil kam in diesem Jahr keiner vorbei. In New York lange schon ein It-Girl, wurde die Schauspielerin und Künstlerin einem größeren Publikum vor allem durch ihre nur wenige Wochen andauernde Blitz-Beziehung mit Kanye West bekannt. Was folgte waren Auftritte auf roten Teppichen in Outfits, die aus sehr viel Lack, Leder und Denim bestanden und insgesamt wenig ihrer Haut bedeckten. „Dominatrix Look 2.0“ und „The Fox Eye“ (ums Auge herum verschmierte Mascara) wurden zu Trends vor und auf den Laufstegen.
Jahre nach ihrem Tod hat sich<b> Prinzessin Diana </b>wieder zur Stilikone entwickelt. Auf Instagram ploppen immer wieder Fotos auf: Diana in Mom-Jeans und Blazer, mit grüner Collegejacke, in Männerhemd, mit Radlerhose und Sweatshirt oder im Leoprint-Badeanzug. Das Wiederentdecken der Prinzessin mag an diversen Moderevivals liegen, aber auch an der Netflix-Serie „The Crown“, die 2022 in die fünfte Runde gegangen ist.
Der queere Rapper <b>Lil Nas X</b> sorgt mit seinen Outfits immer wieder für Aufsehen, sei es für seine Freizeitlooks oder für seine öffentlichen Auftritte. Einen weiteren starken Auftritt hatte er bei den MTV Video Music Awards in einem skulpturalen Outfit des Designers Harris Reed.
Im Jahr 2022 gab es ein Wiedersehen mit <b>Carry Bradshaw </b>(Sarah Jessica Parker) aus „Sex and the City“. In der Fortsetzung „And just like that“ sind die Protagonistinnen zwar ein paar Jahre älter geworden, eines ist aber gleichgeblieben: Mode spielt weiterhin eine wichtige Rolle in der Serie, Carry Bradshaw ist und bleibt eine Stilikone. Es gibt aber nicht nur ein Comeback der Darstellerin, sondern auch einiger ikonischen Accessoires aus den ersten Staffeln, wie zum Beispiel der Baguette-Tasche von Fendi.
Statt in sackige Umstandsmode hat sich <b>Rihanna</b> im vergangenen Jahr in bauchfreie Tops geworfen und öffentlich ihre Schwangerschaft zelebriert. Im Mai war die Sängerin im spitzenbesetzten Bodysuit auf dem Cover der US-Vogue zu sehen.
Der britische Popstar <b>Harry Styles </b>darf in keinem Mode-Rückblick der vergangenen Jahre fehlen. 2020 war er der erste Mann, der allein auf dem Cover der US-Vogue zu sehen war. Ob mit buntem Nagellack oder Spitzenkleid – Styles steht für eine neue Generation, die sich nicht an Geschlechternormen halten möchte.
Es war der wohl größte Coup des Abends bei der MET Gala: <b>Kim Kardashian</b> erschien in exakt jenem Kleid, in dem einst Marilyn Monroe „Happy Birthday, Mr. President“ hauchte. Sieben Kilo soll der Reality-Star abgenommen haben, um in das Kleid zu passen.
Zum Anzug kombiniert er Lingerie-Top statt Hemd, oder er verzichtet auf beides, unter der überlangen Hose blitzen High Heels hervor: Wie Harry Styles gibt auch <b>Jared Leto</b>, Frontmann der Band Thirty Seconds to Mars und Schauspieler, wenig auf Geschlechterrollen.
Ende des Jahres brach die Netflix-Serie „Wednesday“, ein Spin-off der Kultserie „The Addams Family“, alle Rekorde. Für den ikonischen Look Wednesday Addams (Jenna Ortega) ist Kostümdesignerin <b>Colleen Atwood</b> zuständig und traf wohl voll ins – genau – Schwarze. Auf Instagram und TikTok werden von der Serie inspirierte Outfits präsentiert. Lag der Trend Neo-Gothic zuvor schon in der Luft, hat Netflix das Ganze noch einmal befeuert.
Bei der Premiere des Films „Bones and All“ in Venedig erschien <b>Thimothée Chalamet</b> in einem rot glänzenden, rückenfreien Neckholder-Top mit passender Hose von Haider Ackermann. Spätestens seit seinem Durchbruch mit dem Film „Call me by your Name“ ist der Schauspieler nicht mehr nur für sein Talent sondern auch für seinen Stil bekannt. Immer auf dem roten Teppich mit dabei: die unverwechselbare Nonchalance, mit der er seine Outfits trägt.