Dax vor US-Zinsentscheid höher - Juli schwach

dpa Frankfurt/Main. Der deutsche Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte vor dem US-Zinsentscheid wieder gefangen. Am Vortag im Zuge schwacher Unternehmenszahlen noch deutlich im Minus, beendete der Dax am Mittwoch den Handel mit einem Aufschlag von 0,34 Prozent auf 12.189,04 Punkte.

Dax vor US-Zinsentscheid höher - Juli schwach

Der Handelssaal der Börse in Frankfurt. Foto: Frank Rumpenhorst

Der Monat Juli verlief für das wichtigste deutsche Börsenbarometer mit einem Minus von 1,7 Prozent jedoch schwach. Der Index der mittelgroßen Werte MDax gewann am Mittwoch 0,50 Prozent auf 25.935,28 Punkte.

Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed stand am Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit auf der Agenda. Dass die Notenbank erstmals seit über zehn Jahren wieder die Zinsen senken wird, gilt am Markt als ausgemachte Sache.

Fraglich ist aber das Ausmaß der Reduzierung: Die meisten Marktteilnehmer rechnen mit einem „kleinen“ Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten. Als Gründe für die erwartete Lockerung gelten das schwächelnde Wachstum der Weltwirtschaft und die zahlreichen Handelskonflikte zwischen den USA und anderen großen Ländern wie China.

Wichtig sind zudem die perspektivischen Aussagen der Fed. „Sollte sie signalisieren, dass keine markante geldpolitische Lockerung notwendig wird, dürfte sich dies negativ auf den Risikoappetit der Aktien-Anleger auswirken“, glauben die Experten der britischen Großbank HSBC.

Bei den Einzelaktien sorgte die Berichtssaison der Unternehmen am Mittwoch weiter für Schlagzeilen. Puma schnellten nach höheren Jahreszielen an der MDax-Spitze um 8,40 Prozent nach oben, womit die Papiere des Sportartikelkonzerns an ihren Rekordlauf anknüpften. Auf die Anteile von Adidas im Dax färbte dies positiv ab: Adidas waren dort ebenfalls der Tagessieger mit plus 3,73 Prozent und notieren mit 289,55 Euro knapp unter ihrer Bestmarke.

Die Airbus-Anteile entschieden sich nach schwankendem Auftakt für die positive Richtung und gewannen 0,33 Prozent. Am Zahlenwerk des Flugzeugbauers hatten Analysten nichts zu bemängeln, nach gutem Lauf der Papiere reichte das Ergebnis aber nicht für mehr Euphorie.

Bei den Aktien von RIB Software blieben Kursgewinne trotz angehobener Jahresziele zunächst aus wegen einer am Markt hinterfragten Profitabilität. Dann aber sorgten Spekulationen über den Einstieg von Investoren für Rückenwind und ließen die Anteile am Nachmittag immer weiter steigen. Zum Schluss belief sich das Plus auf 9,06 Prozent, womit sie im Nebenwerteindex SDax das Feld anführten.

Abseits der Berichtssaison fielen im Dax die Aktien von Eon als Schlusslicht um 1,86 Prozent. JPMorgan hatte sie auf „Underweight“ abgestuft und das Ziel gesenkt. Laut Analyst Christopher Laybutt rücken bei dem Versorger mittlerweile die zunehmenden Bilanzrisiken im Zuge der geplanten Innogy-Übernahme in den Vordergrund.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx rückte um 0,12 Prozent auf 3466,85 Punkte vor. Ähnlich sah es beim Pariser Leitindex Cac 40 aus. Der Londoner FTSE 100 indes gab recht deutlich nach und in New York notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss kaum verändert.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite deutscher Bundeswertpapiere mit minus 0,44 Prozent auf ein neues Rekordtief. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 145,43 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,33 Prozent auf 175,14 Punkte.

Der Euro gab vor der US-Zinsentscheidung etwas nach und kostete zuletzt 1,1129 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1151 (Dienstag: 1,1154) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8968 (0,8965) Euro gekostet.