Im vergangenen Jahr gab es im Kreis über 30.000 Rettungswageneinsätze. Foto: DRK
Rems-Murr. Im vergangenen Jahr gab es im Rems-Murr-Kreis 32234 Rettungswageneinsätze. Rund 88-mal am Tag öffnet sich in einer Rettungswache das Tor und die Notfallrettung rückt aus. Zum heutigen Tag des Europäischen Notrufs klärt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) über die Rettungskette auf. Diese hat vier Glieder. Im Rems-Murr-Kreis wurde die Rettungskette verstärkt, um eine bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Das DRK stellt einige Glieder vor.
Die Rettungskette beginnt mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Dazu gehören die Herz-Lungen-Wiederbelebung, die Blutstillung und die stabile Seitenlage genauso wie das Absichern der Unfallstelle, das Retten aus der Gefahrenzone und das Absetzen des Notrufs. Das DRK empfiehlt, regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Verstärkt wird die Rettungskette im Landkreis durch die „Helfer vor Ort“.
Die meisten der ausgebildeten Ersthelfer engagieren sich in den Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes. Bei schwerwiegenden Notfallereignissen wie Herz-Kreislauf-Stillstand und Bewusstlosigkeit werden sie standardisiert parallel zum Rettungsdienst alarmiert und sind in drei, vier Minuten am Notfallort. Viele werden zielgerichtet über eine moderne App alarmiert und zum Notfallort geführt. Außerdem wurde ein Defi-Netz aufgebaut, in dem aktuell 376 Defibrillatoren erfasst sind, die im Notfall schnell zum Einsatz kommen können, wie das DRK Rems-Murr mitteilt.
Das DRK wirbt dafür, dass jeder Mensch Erste Hilfe leisten kann
Wer als Ersthelfer fungiert, sollte nach dem Absetzen des Notrufs weitergehende Hilfe leisten. Dazu gehören beruhigender Zuspruch, Trost, Ermutigung. Auch die sachgerechte und bequeme Lagerung ist wichtig. Die Ruhigstellung von Knochenbrüchen sowie das Anlegen von Verbänden kann ebenfalls angezeigt sein. „Wir als Kreisverband engagieren uns bereits in Kindergärten und Schulen und werben dafür, dass jeder Mensch Erste Hilfe leisten kann“, betont Christian Siekmann, Pressesprecher des DRK-Kreisverbands.
Um den Notruf oder das Hilfeersuchen schnell und zielgerichtet abwickeln zu können, werden die Leitstellendisponenten durch eine softwaregestützte strukturierte Notrufabfrage unterstützt. Bereits während des Notrufgesprächs erhält der Anrufer eine sofortige Hilfestellung durch Erste-Hilfe-Hinweise, Sicherheitshinweise oder durch die Unterstützung bei der Herzdruckmassage im Rahmen einer Reanimation. In wenigen Minuten trifft der Rettungsdienst am Notfallort ein. Dieser ist für eine optimale Vor-Ort-Versorgung sowie für den Transport und die strukturierte Übergabe in eine geeignete Versorgungseinrichtung zuständig.
Laut DRK wird immer öfter auch bei unkomplizierten Symptomen wie Husten oder Rückenschmerzen die 112 gewählt. Bei vielen Notlagen wäre es ausreichend, die Menschen nutzten ein privates Transportmittel oder den ÖPNV zur medizinischen Abklärung und Behandlung oder riefen den kassenärztlichen Notdienst unter der Telefonnummer 116117 an. Das präklinische Versorgungssystem gerate an seine Grenzen, wenn immer öfter Leitstellendisponenten und Rettungskräfte durch vermeidbare Einsätze gebunden werden. pm
112 Wählen Sie die 112 bei: Bewusstlosigkeit , schwerer Atemnot, heftigen Brustschmerzen, starken, nicht stillbaren Blutungen, Vergiftungen, erheblichen Verbrennungen, Ertrinkungsunfällen und Stromunfällen.
116117 Wählen Sie 116117 bei: Erkältung mit Fieber höher als 39 Grad Celsius, anhaltendem Brechdurchfall, starken Hals- und Ohrenschmerzen, akuten Harnwegsinfekten, schlimmen Rückenschmerzen und akuten Bauchschmerzen.