Stuttgart/Berlin (dpa). Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Wahl des Ausdrucks der „Anti-Abschiebe-Industrie“ zum Unwort des Jahres 2018 begrüßt. „Finde ich gut“, sagte er. „Das sind einfach Formulierungen, die nicht gehen.“ Es gehe dabei immer um Menschenschicksale und darum, die Schicksale mitzudenken.
Alexander Dobrindt hatte den Begriff in einem Interview im Mai 2018 genutzt. Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag hatte Klagen gegen die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber als Sabotage des Rechtsstaats bezeichnet und von einer „Anti-Abschiebe-Industrie“ gesprochen. Es sei eine „Debatte in der Sache“ gewesen, und „Debatten brauchen auch zugespitzte Begriffe“, sagte er nun am Dienstag.