Temporärer Waldentdeckerpfad für Familien in Allmersbach im Tal

Einen neuen kostenlosen Waldentdeckerpfad können Familien seit Samstag vom Schützenhaus in Heutensbach aus als Ferienabenteuer für sich entdecken. Spielen und Nachdenken, Klettern und Verweilen ist bei insgesamt zwölf Stationen angesagt.

Temporärer Waldentdeckerpfad für Familien in Allmersbach im Tal

Bürgermeisterin Patrizia Rall und Naturparkführer Walter Hieber auf dem „Lieblingsplatz“.

Von Nina Willführ

Allmersbach im Tal. Für die diesjährigen Sommerferien hat sich die Gemeinde Allmersbach im Tal, gemeinsam mit Naturparkführer Walter Hieber, ein ganz besonderes Ferienabenteuer ausgedacht, einen Waldentdeckerpfad. Seit Samstag haben alle Besucher noch bis zum Sonntag, 3. September, die Chance, den Wald auf eine besondere Art und Weise zu entdecken. Die Idee dazu entstand bereits Ende letzten Jahres und wurde durch die Unterstützung des Bauhofs und Förster Christian Hamann in die Tat umgesetzt.

Zum Start des Entdeckerpfads fand am vergangenen Samstag eine gemütliche Einweihungsfeier statt. „Wir als Gemeinde möchten Familien in der Ferienzeit etwas Besonderes bieten und Natur wieder mehr erlebbar machen“, sagte Bürgermeisterin Patrizia Rall. „Das Ziel ist es, wieder Appetit auf Wald und Natur zu machen“ sagte Naturparkführer Walter Hieber.

Zwölf Stationen entlang einesrund 1,5 Kilometer langen Pfads

Startpunkt des kostenlosen Waldentdeckerpfads ist das Schützenhaus in Heutensbach. Die zwölf Stationen entlang des rund 1,5 Kilometer langen Pfads seien für Groß und Klein gestaltet. Egal ob Geschicklichkeit, Kreativität, Action oder Naturwissen, hier sei für jeden etwas dabei. So müssen bei der Station „Märchenwald“ zum Beispiel Ringe über das Horn eines Einhorns geworfen werden. Bürgermeisterin Patrizia Rall zeigte sich hierbei treffsicher.

Bei der Station „Klettermaxe“ müssen die Besucher einen steileren Hang hinaufklettern. Während „das große Krabbeln“ Besucher dazu anregen soll, mit einer Lupe die kleinsten Waldbewohner zu entdecken und mithilfe einer Karte zuzuordnen. „Das Schöne ist, dass jeder die Stationen und den Pfad durchlaufen kann, wie er möchte und das im eigenen Tempo“, sagte Naturparkführer Walter Hieber. Bei früheren Entdeckerpfaden kam es auch schon vor, dass sich Familien für eine Station zwei Stunden Zeit gelassen hätten, nach Hause gefahren und ein andermal wiedergekommen seien, um den restlichen Pfad zu entdecken. Das stünde den Besuchern alles völlig frei.

Auch außerhalb des Pfads gibt esimmer wieder Neues zu entdecken

„Kinder entdecken im Wald, auch außerhalb des Pfads, immer wieder Neues, aber das ist doch gerade das Schöne“, sagte Walter Hieber. Er möchte auch fördern, dass Kinder wissen, welche Tiere bei uns in den Wäldern eigentlich leben. „Für Kinder sind Erdmännchen zum Beispiel oft süße Tiere. Dabei ist ihnen manchmal nicht klar, dass es diese bei uns so gar nicht gibt“, sagte er. So fände sich bei einer Station auch ein Erdmännchen mit dem Hinweis, dass dieses bei uns nicht lebe. Es sei einfach wichtig, viel zu erklären, um eine Beziehung zur Natur zu schaffen. „Jeder Mensch braucht eine Beziehung zur Natur, auch um dort Entspannung zu finden“, sagte Walter Hieber.

Bei der Gestaltung der Stationen überlege ich mir immer, welche Themen und Tiere interessant sein könnten und welche zur Region passen, daher findet sich bei einer Station auch ein Waschbär“, erklärte Naturparkführer Walter Hieber. Dabei sei es nicht immer einfach, zu berücksichtigen, dass die Stationen möglichst selbsterklärend sein müssen und vor allem naturnahe Stoffe zum Einsatz kommen. Der Waldentdeckerpfad sei bewusst temporär gestaltet. „Im Nachhinein wird man, bis auf ein paar Trampelpfade, vom Pfad nichts mehr sehen“, erklärte Walter Hieber. Es sei wichtig, den Wald nicht permanent zuzubauen.

Auch Carola Mombrei war bei der Einweihungsfeier dabei. „Wenn ich frei habe, bin ich viel im Wald unterwegs. Am Montag werde ich mit einer Freundin den Waldentdeckerpfad erkunden“, sagte sie.

Pfad und Stationen liegen im Schatten und sind mit Kinderwagen erreichbar

Naturparkführer Walter Hieber und Bürgermeisterin Patrizia Rall hoffen, dass viele Menschen den Waldentdeckerpfad annehmen. „Auch an warmen Tagen ist der Pfad gut zu laufen, da er fast nur im Schatten liegt“, sagte Walter Hieber. Außerdem sei der Pfad so gestaltet worden, dass alle Stationen auch mit Kinderwagen erreicht werden könnten.

Ein kleiner, nicht mit dem Kinderwagen passierbarer Abschnitt führe zwar quer durch einen sehr naturbelassenen Weg, aber die dahinter liegenden Stationen seien auch von einer anderen Seite zu erreichen. „Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Entdeckerpfad für Omas und Opas zusammen mit ihren Enkelkindern interessant ist“, sagte Bürgermeisterin Patrizia Rall.