dpa/lsw Stuttgart/Hamburg. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat betont, dass sie in der Frage der Schulschließung während der Corona-Krise nicht auf einer Linie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) liegt. „Ich finde den Kurs der Kanzlerin in der Corona-Pandemie grundsätzlich sehr gut. Ich habe nur eine andere Meinung dazu, ob man alle Schulen pauschal schließen sollte“, sagte Eisenmann, die auch CDU-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl am 14. März ist, der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstag). Merkel hatte sich zuletzt in der Konferenz mit den Ministerpräsidenten vehement dafür eingesetzt, den Lockdown bei den Schulen bis zum 14. Februar aufrechtzuhalten.
Susanne Eisenmann, CDU-Spitzenkandidatin in Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa-Pool/dpa
Eisenmann sprach sich erneut für eine rasche Rückkehr zum Präsenzunterricht in den Schulen aus. Nach dem ersten Lockdown sei es Konsens gewesen, Kitas und Schulen nie mehr zu schließen. Nun seien die Schulen wieder geschlossen. „Da frage ich mich, ob ich nicht noch mehr Druck für geöffnete Schulen hätte machen müssen“, sagte die CDU-Politikerin. Die 56-Jährige hatte zuletzt massiv darauf gedrungen, dass Kitas und Grundschulen vom kommenden Montag an im Südwesten wieder aufmachen können.
Die Ministerin sagte in dem „Zeit“-Gespräch: „Man sollte den Schulen einen Sonderstatus einräumen. Diese Debatte führe ich jetzt seit Wochen, und die Aufregung darüber ist groß: „Hu, Frau Eisenmann will die Schulen öffnen!“ In Frankreich gab es einen scharfen Lockdown, aber die Schulen blieben geöffnet.“
Eisenmann sprach sich zudem dafür aus, Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher früher zu impfen. „Für mich spricht einiges dafür, dass Lehrerinnen und Lehrer schneller geimpft werden, als die Pläne es derzeit vorsehen. Ebenso wie Erzieherinnen und Erzieher.“
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