Emma und Heinz Schlichenmaier haben vor 65 Jahren geheiratet. Ihre Hochzeit war am 23. August 1958. Foto/Repro: Alexander Becher
Von Simone Schneider-Seebeck
Weissach im Tal. Sportlich war der junge Heinz Schlichenmaier. Fußball hat er gespielt und auch im Radsportverein seiner Heimatgemeinde Unterweissach war er aktiv. Hier ist er der jungen Emma schon ein paarmal aufgefallen, beim Einradfahren. Und bei einem Fest der Radsportler haben sie schon miteinander getanzt, da waren beide Anfang 20. „Oh, er hat gut tanzen können“, schwärmt Emma Schlichenmaier.
Bei diesem Fest erfuhren die jungen Leute auch, dass sie gemeinsam Kirchführer bei der Hochzeit ihres Cousins und seiner Cousine sein sollten. Das hat wohl die gegenseitige Zuneigung vertieft. Ein Jahr später hat sich das junge Paar verlobt. Die Schwiegermutter habe den Ausschlag gegeben, erinnert sich Heinz Schlichenmaier lachend. „Wegen der Nachbarn!“
Wieder ein Jahr später, am 23. August 1958, wurde dann geheiratet. Eine Tochter und zwei Söhne bekam das Paar, das zunächst noch in Waldrems bei Emma Schlichenmaiers Schwester wohnte, bis die Familie schließlich nach Unterweissach in ihr jetziges Heim zog. Im jetzigen Haus lebt das Paar nun seit 61 Jahren. Bis heute sind noch sieben Enkelkinder und vier Urenkel zur Familie dazugekommen.
Rückblick auf ein erfülltes Leben
Emma und Heinz Schlichenmaier blicken auf ein erfülltes Leben zurück. Nach seiner Lehre zum Kfz-Mechaniker arbeitete Heinz Schlichenmaier sieben Jahre in einer Werkstatt, bis er zu Bosch nach Waiblingen wechselte und dort 33 Jahre angestellt war. Emma Schlichenmaier arbeitete bis kurz vor der Geburt des ältesten Kindes in einer Spinnerei und kümmerte sich dann vor allem um die Kinder und den Haushalt.
Heinz Schlichenmaier stammt aus einer kinderreichen Familie, zwei seiner Schwestern haben nach Österreich geheiratet. Und so war es selbstverständlich, dass man dort auch immer mal wieder den Urlaub verbracht hat. Darüber hinaus war er noch beim Fußball aktiv und vor allem im Radsportverein, bei dem er sich als zweiter Vorstand engagierte.
Emma Schlichenmaiers Hobby ist das Stricken. Immer steht ein Korb mit Wolle und Stricknadeln bereit. „Ihre Socken sind heiß begehrt“, verrät die Tochter. Daneben löst Emma Schlichenmaier auch gern Rätselhefte und legt Puzzle.
Bis vor wenigen Jahren ist das Paar jedes Jahr ins Altmühltal gefahren; zusammen mit den Geschwistern hat man früher auch gern gekegelt.
65 gemeinsame Jahre – was ist das Geheimnis? „Irgendwas müssen wir richtig gemacht haben, sonst wären wir jetzt nicht mehr beieinander“, sagt Emma Schlichenmaier und lacht. „Wenn sie geschimpft hat, bin ich gegangen“, ergänzt er schmunzelnd. Lang haben die Unstimmigkeiten aber nie angehalten.
„Immer Harmonie, das ist auch langweilig“, darin sind sich die beiden einig. Und eins hat sicher auch geholfen, wie Heinz Schlichenmaier augenzwinkernd verrät: „Meine Schwiegermutter konnte mich gut leiden.“