Der geplante Umzug dürfte auch George Clooney selbst überrascht haben. Jedenfalls dementierte der Hollywoodstar seine angeblichen Verkaufspläne.
George Clooney bleibt wohl doch am Comer See: Die Nachricht über den Verkauf der „Villa Oleandra“ hatte für viel Wirbel gesorgt.
Von Dominika Bulwicka-Walz
Scheint fast so, als hätte George Clooney selbst aus der Presse vom Verkauf seiner „Villa Oleandra“ am Comer See erfahren. Gerüchte über einen Verkauf kursierten bereits Anfang September. Doch nun sollte es ernst werden. Vergangene Woche bestätigte die Immobilienmaklerin Yasemin Baysal gegenüber dem Magazin „Oggi“ den Verkauf der Luxusvilla mit den Worten: „Dieses Mal ist es wahr.“ Die Maklerin nannte sogar einen Preis von rund 100 Millionen Euro für das Anwesen und setzte hinzu, dass es bereits einen Kaufinteressenten für die 25-Zimmer-Villa gebe. Clooney selbst hatte die Villa 2002 für angeblich ein Zehntel des Preises erworben. Doch sein Einzug hatte die Immobilienpreise in der Gegend in die Höhe schellen lassen.
Nun das Dementi von George Clooney: „Es ist nicht wahr“, verkündete der Hollywoodstar über seinen Sprecher gegenüber dem US-amerikanischen People-Magazin. Und gab damit zu verstehen, dass seine Familie keineswegs plane, das malerische Fleckchen zu verlassen.
Villa voller Erinnerungen
Die „Villa Oleandra“ dürfte für Clooney und seine Frau Amal mit besonderen Erinnerungen verbunden sein: Schließlich lernten sich die beiden 2013 in der „Villa Oleandra“ kennen, als der Hollywoodstar zu einem Abendessen geladen hatte. Amal, eine renommierte britische Menschenrechtsanwältin, kam damals als Begleitung eines anderen Gastes. Die Clooneys sind bekennende Italien-Fans und hatten ihre Hochzeit 2014 in Venedig gefeiert. Die Familie verbringt wohl so viel Zeit in Italien, dass die beiden Kinder, die Zwillinge Alexander und Ella, angeblich nahezu fließend Italienisch sprechen.
Das smarte grau melierte Sexsymbol musste auf den Erfolg lange warten. Jahrelang schlug sich Clooney mit Mini-Rollen durch.
Doch als die Karriere des Spätzünders an Fahrt aufnimmt, tut sie das mit Macht. Mit seinem jungenhaften Lächeln gewinnt er als Kinderarzt Doug Ross in der US-Serie „Emergency Room - Die Notaufnahme“ vor allem die weiblichen Zuschauer für sich.
Und bald wird auch Hollywood auf Clooney aufmerksam: 1996 folgt der Durchbruch auf der großen Leinwand mit Quentin Tarantinos Kult-Horrorfilm „From Dusk Till Dawn“.
Zwei Jahre später hebt Clooney (rechts) als Bruce Wayne in „Batman & Robin“ ab, doch für ihn wird der Film zur Bruchlandung. Nie mehr einen Gummianzug mit falschen Brustwarzen tragen - das schwört sich der Schauspieler nach Abschluss seines Batman-Films. „Den Film zu promoten war peinlich. Aber dann habe ich mir gesagt, ich habe jetzt genug Geld auf dem Konto, es gibt keinen Grund mehr, einen Film zu machen, den ich nicht wirklich machen will.“
Drehen will er mit den Coen-Brüdern, die ihn in der Südstaaten-Odyssee „O Brother, Where Art Thou?“ im Jahr 2000 als entflohenen Sträfling (rechts) einsetzen...
... und mit Wolfgang Petersen, der ihm im selben Jahr die Rolle des Schiffskapitäns der Andrea Gail in dem Katastrophenfilm „Der Sturm“ anvertraut.
In die Rolle des lässigen Edelganoven Danny Ocean schlüpft er für die drei „Ocean’s“-Filme ...
... und umgibt sich dafür mit Hollywoods A-Riege und seinen besten Freunden wie Brad Pitt (links) oder Matt Damon.
Mehrfach wird der Tausendsassa für einen Oscar als Schauspieler und Regisseur nominiert - im Jahr 2006, darf er die Auszeichnung für die beste Nebenrolle in „Syriana“ mit nach Hause nehmen.
Für den Polit-Thriller legt er 15 Kilogramm zu, lässt sich einen Vollbart wachsen und den Haaransatz zurücksetzen – die Academy belohnte so viel Mut zur Hässlichkeit mit einem Goldmann. 2013 gibt es noch einmal Gold: Als Produzent des Dramas „Argo“ über die Geiselnahme von Teheran.
Auf seine Wirkung bei Frauen baut der Kaffeekapsel-Hersteller Nespresso – seit 2006 macht der smarte Amerikaner für den Konzern Werbung.
Privat liebt der Schauspieler das „Dolce Vita“ und fühlt sich zu Italien hingezogen. 2003 kauft er sich eine Villa am Comer See. Aber auch in London ist die Familie Clooney inzwischen zu Hause.
In Liebesdingen galt Clooney lange Zeit als unstet. Von 1989 bis 1993 war er mit der Schauspielerin Talia Balsam verheiratet. Dann wechselten die Frauen an seiner Seite, doch keine bleibt lange.
Im Laufe seiner Karriere datet er so manchen weiblichen Hollywoodstar - wie etwa Renée Zellweger. Die Beziehung zu der ehemaligen Kellnerin Sarah Larson (Foto) geht 2008 in die Brüche. In einem Interview erklärt der Schauspieler, die Beziehung zu seinem Hängebauchschwein Max, das 2006 im stolzen Alter von 18 Jahren gestorben war, sei die längste seines Lebens gewesen.
Auch das italienische Model Elisabetta Canalis kann Clooney nicht halten...
... und auch die Liebe mit der ehemaligen Wrestlerin Stacy Keibler war nicht für die Ewigkeit gemacht. 2013 trennten sich die beiden – angeblich wollte sie Ehe und Familie, er nicht.
Das alles ändert sich, als Clooney 2013 die Menschenrechtsanwältin Amal Alamuddin kennenlernt.
Schnell sind die beiden verlobt, ...
... 2014 schippern Amal und George in Venedig in den Hafen der Ehe ein.
2017 werden sie Eltern: Die Zwillinge Ella und Alexander kommen zur Welt.
Amal jettet weiter um die Welt und setzt sich für ihre Klienten ein. Clooney hält unterdessen daheim den Laden am Laufen: „Zwei oder drei Waschladungen am Tag, den ganzen Tag lang Geschirr, denn diese Kinder sind reine Chaoten.“
Neben seiner Arbeit als Schauspieler, Produzent und Regisseur engagiert sich Clooney politisch und in Hilfsorganisationen. Er reist wiederholt in die westsudanesische Krisenregion Darfur, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen. 2008 wird er zum UN-Friedensbotschafter ernannt.
Er packt tatkräftig mit an, Millionenspenden für die Opfer des Erdbebens auf Haiti zu sammeln und wirkt bei Hilfsaktionen nach der Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004 und nach dem Hurrikan „Katrina“ mit.
Clooney wird von den Mächtigen gehört: Im Oktober 2010 spricht er mit Präsident Barack Obama über die Situation im Sudan, ...
... 2016 werden die Clooneys von Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen, um über die Situation der Flüchtlinge in aller Welt zu sprechen.
Engagement und Glamour: George und Amal sind eines der ultimativen „Power Couples“ der Superprominenz.
Sie bewegen sich in „High Places“ – 2018 sind sie bei der Hochzeit von Meghan Markle und Prinz Harry auf Schloss Windsor zu Gast.
Seine Frau bedeute ihm „alles“, sagte Clooney in einem Interview. Als er Amal getroffen habe, habe er erste gemerkt, „dass mein Leben ziemlich leer war“. Sie gebe ihm „ein Gefühl von Zugehörigkeit, ein Gefühl von Heimat und ein Gefühl bedingungsloser Liebe“.