dpa/lsw Kappel-Grafenhausen. Rund drei Monate nach dem mysteriösen Verschwinden von rund 3000 Orchideenpflanzen im Naturschutzgebiet Taubergießen am Oberrhein hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Es gebe keinen hinreichenden Tatverdacht, teilte die Behörde am Mittwoch in Freiburg mit. Nach den Ermittlungen der Polizei liege der Verdacht nahe, dass Wildschweine die Pflanzen ausgegraben haben. Die Tat sei demnach nicht, wie anfangs vermutet, von Menschen begangen worden. Der Schaden betrage rund 300 000 Euro.
Der Vorfall ereignete sich im Mai bei Kappel-Grafenhausen im Ortenaukreis. Auf einer Fläche von mehreren Hektar wurden den Angaben zufolge rund 3000 der wildwachsenden streng geschützten Orchideen ausgegraben und mitgenommen. Die Polizei habe seither intensiv ermittelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Unter anderem habe es Probegrabungen und DNA-Untersuchungen gegeben. Für die Tat von Kriminellen spreche demnach nichts.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte damit die Einschätzung der Polizei von Anfang Juli. Das 1700 Hektar große Naturschutzgebiet Taubergießen verfügt nach Angaben von Naturschützern und Umweltbehörden über einen der größten, als Seltenheit geltenden Orchideenbestand Europas.