Wenn es dunkel wird auf den Straßen, beschleicht viele Menschen ein mulmiges Gefühl. Eine neue Studie des Instituts für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg fördert beunruhigende Ergebnisse zutage.
Einsatzkräfte der Polizei stehen in Stuttgart auf dem Schlossplatz Streife.
Von Markus Brauer
Fast jeder zweite Bürger im Südwesten fühlt sich nachts auf öffentlichen Straßen und Plätzen unsicher. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Befragung, die das Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg im Auftrag des Innenministeriums durchgeführt hat und an der sich mehr als 35.500 Bürgerinnen und Bürger beteiligten.
Es handelt sich laut Ministerium um die erste landesweite repräsentative Erhebung zum Sicherheitsempfinden und zu Kriminalitätserfahrungen im Südwesten:
Erste landesweite Sicherheitsbefragung
Die Umfrage ist die erste landesweite Sicherheitsbefragung, die vom Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg (KriFoBW) durchgeführt worden ist.
„Die Menschen in Baden-Württemberg leben nicht nur in einem der sichersten Länder. Die überwiegende Mehrheit der Menschen im Land fühlt sich auch sicher und hat großes Vertrauen in unsere Polizei. Das ist wichtig, denn nur wer sich sicher fühlt, kann frei leben. Die Ergebnisse der Sicherheitsbefragung sind damit auch zugleich Bestätigung für die hervorragende Arbeit unserer Polizistinnen und Polizisten“, erklärt Innenminister Thomas Strobl zur Veröffentlichung der Umfrageergebnisse.
Das Institut für Kriminologische Forschung führte im Auftrag des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen im Herbst 2023 die erste landesweite repräsentative Erhebung zum Sicherheitsempfinden und zu Kriminalitätserfahrungen durch.
Insgesamt wurden mehr als 180.000 zufällig ausgewählte Personen, die das 16. Lebensjahr vollendet hatten, aus 110 Gemeinden in Baden-Württemberg zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Mehr als 35.500 Personen, also rund 20 Prozent der Angeschriebenen, nahmen teil.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie
Die Umfrage zeigt außerdem: Nicht alle Straftaten werden auch angezeigt:
Ergebnisse sollen weitere Polizeiarbeit befördern
„Die Studie ist für uns sehr wertvoll. Denn wir wollen wissen, ob und wo Unbehagen besteht. Denn nur, wenn wir auch die Dinge wissen, die nicht in der offiziellen polizeilichen Kriminalstatistik stehen, können wir unsere polizeiliche Arbeit bestmöglich ausrichten“, sagt Innenminister Thomas Strobl (mit dpa-Agenturmaterial).