dpa/lsw Freiburg. Der SC Freiburg könnte erstmals in seiner Clubgeschichte fünf Bundesliga-Partien in Folge gewinnen. Doch Trainer Christian Streich mahnt - und nimmt besonders einen seiner Topspieler in die Pflicht.
Ein Fußball liegt auf dem Spielfeld. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild
Mit dem möglichen neuen Vereinsrekord von fünf Bundesliga-Siegen in Folge vor Augen gab sich Christian Streich als Mahner. „Das kann eine Motivation sein und ein Grund, dass du abdriftest ins Land der Träume“, sagte der Trainer des SC Freiburg zwei Tage vor der Partie gegen den 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr/Sky).
Streich weiß noch zu gut, dass sein Team im Laufe der Hinrunde auch schon neun Spiele vergeblich auf einen Sieg warten musste. „Wir wissen, wie anstrengend das war, und wie viel Energie wir aufbringen mussten“, sagte der 55-Jährige. „Mit einem Sieg würde es leichter.“ Gegen den Tabellen-15. haben man die „große Möglichkeit, etwas zu befestigen, wo es für die anderen nicht so einfach wird, das Fundament wieder löchrig zu machen.“
Vier Bundesliga-Siege in Serie hatten die Freiburger unter Streich zuvor noch nie geschafft. Nur mit Volker Finke als Trainer war dem Sport-Club das gelungen: einmal saisonübergreifend im Jahr 2001 und gleich zweimal in der Saison 1994/95. Durch das 3:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim schafften es die Breisgauer zuletzt also ein weiteres Mal.
Für die Partie gegen Köln forderte Streich von seiner Mannschaft, dass sie es „realistisch angeht“, aber auch „mit unbändigem Willen“. Nicht nur von Topscorer Vincenzo Grifo erwarte er, dass er seinen Worten nach dem jüngsten Sieg („Gegen Köln wollen wir weiter machen, und kein bisschen weniger.“) auch Taten folgen lässt. „Vince kann als erster das Seil nehmen und den Wagen durch den Dreck vorwärts ziehen, und alle anderen können sich an Vince dranhängen - dann rollt das Ding“, wählte der SC-Trainer einen bildlichen Vergleich.
Grifo hatte mit einem verwandelten Elfmeter gegen Hoffenheim einen eigenen Torrekord eingestellt: Sieben Treffer hat er in der Bundesliga nur in der Saison 2018/19 erzielt, in der Hinrunde einen für Hoffenheim und in der Rückrunde sechs für Freiburg. Jetzt hat der italienische Nationalspieler noch 20 Spieltage Zeit, um einen neuen persönlichen Rekord zu erreichen - zusätzlich zur Vereinsbestmarke.
Die wäre für Streich auch deshalb wichtig, weil gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt die Punkte noch wertvoller seien als gegen Topteams der Liga. Hinzu kommt eine persönliche Statistik, die dem Coach zwar nicht bewusst war, die er aber gerne aufbessern möchte: Der Sport-Club ist der einzige aktuelle Bundesligist, gegen den Kölns Trainer Markus Gisdol noch nie verloren hat. „Das ist für mich Motivation, das kann man ja nicht die nächsten zehn Jahre so stehen lassen“, sagte Streich. Diesmal schmunzelnd. Nicht mahnend.