Freizeitangebote, die alle nutzen können

Der Kreisjugendring Rems-Murr plant eine Website mit barrierefreien Veranstaltungen und Freizeitangeboten. Für das Projekt werden derzeit noch Mitstreiter und Unterstützer gesucht. Bespielt wird die Website voraussichtlich von April oder Mai an.

Freizeitangebote, die alle nutzen können

Lisa-Marleen Urschel und Simon Maier vom Kreisjugendring arbeiten an dem Projekt „Rems-Murr-Kreis für alle“ mit. Foto: A. Becher

Von Melanie Maier

BACKNANG. Unkompliziert, barrierefrei und inklusiv unterwegs sein: Das ist die Idee hinter dem Projekt „Rems-Murr-Kreis für alle“ des Kreisjugendrings Rems-Murr. Möglich werden soll dies durch eine Website, die inklusive Veranstaltungen und Freizeitangebote im Landkreis vorstellt. „Das kann das Kino mit Plätzen für Rollstuhlfahrer sein, die Lesung mit einem Gebärdendolmetscher oder der barrierefreie Spazierweg um die Ecke“, sagt die Projektreferentin Melanie Rautscher vom Kreisjugendring.

Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert und entsteht in Kooperation mit dem Landratsamt Rems-Murr-Kreis, dem Forum für Teilhabe der Lebenshilfe Rems-Murr, dem Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, der Seelsorge bei Menschen mit Behinderung und dem Katholischen Dekanat Rems-Murr der Diözese Rottenburg/Stuttgart.

Die Website ist momentan
noch im Aufbau.

Die Homepage existiert bereits, www.rmk-fuer-alle.de lautet die Adresse. „Die Website ist aber noch im Aufbau“, erklärt Rautscher. „Sie ist zwar schon abrufbar, sieht aber noch nicht so aus, wie sie einmal aussehen soll.“ An der Stelle, an der man sich zukünftig über barrierefreie Wanderwege oder Events informieren kann, befindet sich eine Willkommensseite, die über das Projekt und die Teilnahmemöglichkeit aufklärt.

Die Laufzeit des Projekts dauert von Oktober 2019 bis Oktober 2022. Die Projektreferentin Melanie Rautscher sieht Vorteile nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für viele, die etwas unternehmen wollen: „Auch die ältere Frau, die am Rollator geht, oder der Vater mit dem Kinderwagen profitieren von solchen Angeboten.“

Für das Portal „Rems-Murr-Kreis für alle“ suchen die Projektleiter noch nach Mitstreitern und Unterstützern: junge Menschen mit und ohne Einschränkungen zwischen zwölf und 27 Jahren, die Lust haben, bei der Gestaltung der Website mitzuwirken, sowie Privatpersonen, Ehrenamtliche oder Hauptamtliche – etwa in Einrichtungen der Behindertenhilfe –, die eine Plattform für ihre barrierefreien Angebote suchen.

Gesucht wird zudem nach einem Logo für das Projekt (siehe Infokasten). Bespielt werden soll die Website von April oder Mai an. Von da an sollen regelmäßig Termine und neue Freizeitangebote veröffentlicht werden. Aktuell sind die Organisatoren noch mit dem Sammeln beschäftigt. Darum kümmern sich vor allem Lisa-Marleen Urschel und Luise Geiger, die beim Kreisjugendring Rems-Murr ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten.

Wer sie unterstützen möchte, kann das zum Beispiel mit eigenen Ideen tun. „Wir sind sehr dankbar für Input“, betont die Projektreferentin Melanie Rautscher. Neben der Ideenfindung und der Gestaltung der Website können sich Interessierte auch an anderer Stelle einbringen. „Es geht auch darum, die Seite auf Nutzerfreundlichkeit zu testen“, so Rautscher. Dazu haben sich die Verantwortlichen im Vorfeld zwar schon Gedanken gemacht: So haben sie etwa darauf geachtet, leicht verständliche Wörter zu benutzen.

An alles würde man aber nie denken, sagt die Projektreferentin Angelika Roth und berichtet von der Mutter eines jungen Mannes mit geistigen Einschränkungen, die sie darauf aufmerksam machte, dass nicht alle das englische Wort „Outdoor“ so leicht verstehen. „Wir haben das durch ein deutsches Wort ersetzt“, sagt sie.

Zu 100 Prozent barrierefrei werde die Website leider nicht sein, sagt Roth, „das können wir nicht gewährleisten“. „Barrierearm“ lautet das Ziel. Dafür wurde ebenfalls einiges getan. „Zum Beispiel enthält das Backend der Website – der Teil, den man bei der Nutzung nicht sieht – Bausteine, die ermöglichen, dass ein Screenreader gut drüberlaufen kann“, erklärt Melanie Rautscher. Die Software ist ein Bildschirmleseprogramm für blinde und sehbehinderte Menschen.

Rautscher ist gespannt darauf, wie das Projekt angenommen werden wird: „Wir hoffen, dass mit wachsender Bekanntheit des Portals die Leute auf uns zukommen werden mit ihren Vorschlägen.“

Teilnahme am Logowettbewerb

Für die Website sucht der Kreisjugendring nach einem Logo. Da das Logo auch im kleinen Format funktionieren soll, sollte es nicht zu kleinteilig oder detailliert sein.

Am Wettbewerb kann jeder teilnehmen. Das Medium ist frei wählbar. Der beste Entwurf wird von einer inklusiven Jury ausgewählt und erhält einen Preis.

Die Logoideen können bis 24. April eingereicht werden: per Post an Kreisjugendring Rems-Murr e.V., Markstraße 48, 71522 Backnang, oder per E-Mail (als PDF, JPG oder PNG) an einsendung@jugendarbeit-rm.de. Rückfragen beantwortet Angelika Roth unter Telefon 07191/9079242.