berlin /DPA - Eine Kombination von Stürmen, Dürre und Borkenkäferplage hat vergangenes Jahr zur größten Holzernte seit über einem Jahrzehnt geführt. Im vorigen Jahr wurden deutschlandweit 64,4 Millionen Festmeter Holz eingeschlagen, wie der Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie mitteilte. Das war so viel wie seit 2007 nicht mehr, ein Festmeter Holz entspricht einem Kubikmeter. Fast die Hälfte der Ernte des vergangenen Jahres war „Kalamitätsholz“, so der Fachbegriff der Branche. „Der Klimawandel ist auch im Wald angekommen“, sagt Martin Neumeyer, Vorstandschef der Bayerischen Staatsforsten, mit einer bewirtschafteten Fläche von mehr als 800 000 Hektar der größte deutsche Waldbesitzer. „Die Wälder überall in Mitteleuropa leiden unter Trockenstress, Borkenkäfervermehrung sowie Schneebruch- und Sturmschäden.“
Für Förster, Forstarbeiter und die vielen kleinen Waldbesitzer bedeuten die Schäden in diesem Frühjahr Überstunden. Denn im Wald zieht ein Unglück das nächste nach sich: Stürzen viele Bäume wegen Stürmen und Schneebruchs um, begünstigt das die Ausbreitung des Borkenkäfers. Die Insekten haben es gern warm und trocken – auch in diesem April ist in weiten Teilen Deutschlands weniger Niederschlag als üblich gefallen. Noch größere Schäden als im vergangenen Jahr gab es zuletzt 2007, als der Orkan Kyrill großflächige Zerstörungen angerichtet hatte.