Beim Weg nach oben war der Lift ein beliebtes Hilfsmittel.
Von Kristin Doberer
Großerlach. Im Großerlacher Bikepark ging es am vergangenen Wochenende wieder rund. Die Action spielte sich aber nicht wie sonst auf den verschiedenen Hindernissen und Schanzen der Mountainbiketrails ab, sondern auf dem Weg daneben. Hier nämlich bretterten Longboarder – und sogar der ein oder andere wagemutige Inlineskater – den Hügel herunter.
Großes Glück hatten die Sportler mit dem Wetter: Am Samstagvormittag war die Fahrbahn zwar noch ein wenig nass und matschig, sodass die Longboarder etwas langsam machen mussten, zum Start des Rennens aber konnten die Fahrer dann in vollem Tempo und „auf Kante“ fahren, wie es Mitorganisator Peter Schönwiese ausdrückt. Das ging nicht immer gut, die Strecke in Großerlach ist ohnehin schon herausfordernd, weil sie so eng ist – selbst für erfahrene Skater. Immer wieder fliegt auch mal jemand aus der Kurve, die ein oder andere Schürfwunde ist trotz Schutzkleidung kaum vermeidbar – aber auch Gras- und Schlammflecken zieren an diesem Wochenende so einige Schuhe und Hosen.
Auch war die Strecke durch das Wetter „Patchy“, wie es in der Szene heißt, also an manchen Stellen trocken, an anderen noch etwas nass. „Das war sehr herausfordernd“, sagt Hicore Baron, der das Event zusammen mit Peter Schönwiese und Gerrit Geiger unter dem Namen „Outlaw Racing Southwest“ organisiert. „Die Strecke verändert sich so dauernd, es ist immer an anderen Stellen nass als noch in der Runde vorher. Das macht es spannend“, sagt Baron.
Ein Hotspot der Szene: Das Event war schon nach kurzer Zeit ausverkauft
Weil die Veranstaltung im vergangenen Jahr so erfolgreich war, war das Interesse in der Szene in diesem Jahr noch größer. „Wir waren schnell komplett ausverkauft“, sagt Peter Schönwiese. Bei 80 Teilnehmern habe man einen Stopp machen müssen. „Damit die Wartezeit für die Fahrer nicht zu lange wird“, so der Organisator. In diesem Jahr wollten die Veranstalter auch noch eine Schippe drauflegen. So gab es zusätzlich zu den Aktionen abseits des Skatens vom vergangenen Jahr – eine Tombola, eine Spendenaktion und verschiedene Stände mit Angeboten rund um die Boards – ein erweitertes Rahmenprogramm. Am Samstagabend spielte die Band „Wurst Case“ im Freizeitpark in Großerlach, bestehend komplett aus Skateboardern aus den eigenen Reihen. „Die haben sich vor sieben Monaten erst gegründet“, sagt Schönwiese.
Außerdem wird an dem Wochenende wieder direkt beim Bikepark gezeltet, Lagerfeuer werden geschürt, es wird gequatscht und gemeinsam gefeiert. Großerlach hat sich in der Szene einen Namen gemacht. Das zieht nicht nur Longboarder aus der Region an, auch internationale Teilnehmer gibt es. Mit dabei sind Leute aus der Schweiz, aus Tschechien, England und vielen weiteren Ländern, die auch am Sonntag noch den Free Ride, also einfach das Fahren ohne Zeitmessung und Wettbewerb, genossen.
Das Rennen Zum zweiten Mal fand in Großerlach ein richtiges Rennen statt. In diesem Jahr wurde alles noch ein gutes Stück professioneller, zum Beispiel wurde die Zeit mit einer Lichtschranke gemessen, die Moderation unterstützt von einer Schweizer Firma.
Der Ablauf Die schmale Strecke erlaubt nur Einzelabfahrten, weshalb die Zeiten der Teilnehmer genommen und im K.-o.-System die Gewinner entschieden werden.
Die Sieger Open Downhill Women: Erste wurde Myrjam Weissschuh, zweite Katharina Krumm. Open Downhill: Erster war Samuel Schuler, Zweiter war Jan Dederer, Dritter Maximilian Deutsch. Buttboarden: Gewonnen hat Gunnar Kolb, Zweiter wurde Thilo Lutz.