dpa/lsw Stuttgart. Die künftige grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg will dafür Sorgen, dass möglichst alle jungen Menschen einen Ausbildungsplatz bekommen. „Wir werden alle Akteure an einen Tisch holen und Ziele vereinbaren, um allen jungen Menschen eine duale Ausbildung zu garantieren“, teilten die Spitzen um Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und CDU-Landeschef Thomas Strobl bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags am Mittwoch auf dem Forschungscampus Arena2036 in Stuttgart mit. Vorrang habe die Vermittlung in betriebliche Ausbildung.
Die Ausbildungsgarantie müsse inklusiv sein, geschlechtsspezifische Aspekte berücksichtigen und dabei auch gezielt junge Migrantinnen und Migranten und Geflüchtete ansprechen. Auch beim Bund wolle sich das Land für so eine Garantie einsetzen, heißt es im Vertragstext weiter. Kritik an dem Vorhaben kam vom Baden-Württembergischen Indistrie- und Handelskammertag. Dessen Chef Wolfgang Grenke sagte, ebenso gelte, dass die Entscheidung über die betriebliche Ausbildung weiterhin bei den Unternehmen bleiben sollte.
Der baden-württembergische DGB und Verdi begrüßten hingegen den grün-schwarzen Vorstoß. Verdi-Landeschef Martin Gross sagte, die Ausbildungsgarantie sei ein wichtiges und gutes Signal an die Jugend, die in ihren Bildungschancen durch die Pandemie so massiv belastet sei.
Grün-Schwarz kündigte zugleich an, den Vergabemindestlohn an die Bezahlung im öffentlichen Dienst zu koppeln. „Das schützt uns vor Dumpinglöhnen im Auftrag des Staates. Und hier steht auch kein Haushaltsvorbehalt im Weg“, sagte Gross.
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