Schneemangel in Ferienregionen

Grün statt weiß – trostlose Skipisten bremsen Urlauber aus

Der Skiurlaub gehört für viele zum Winter. Milde Temperaturen und in der Folge grün-braune Landschaften bremsen Urlaubern aber bislang aus. Bilder der trostlosen Pisten zeigen die Auswirkungen des zuletzt frühlingshaften Wetters.

Grün statt weiß – trostlose Skipisten bremsen Urlauber aus

Der Schnee bleibt bislang größtenteils aus – das stellt die Skigebiete in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor massive Herausforderungen.

Von Jana Matisowitsch

Braun-grüne statt weiße Landschaften, schneefreie Baumwipfel und jede Menge Frust bei Skifahrern bestimmen die bisherige Wintersaison. Die Pisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehen eher nach einem bald einsetzenden Frühling als nach Skispaß aus.

Die Winterferien wurden so für Skiurlauber zum Reinfall. Weiße Weihnachten werden in den meisten Regionen Deutschlands zwar immer seltener, doch in diesem Jahr waren laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) nicht einmal die höheren Mittelgebirgsgipfel mit Schnee bedeckt. Nur in den deutschen Alpen, ab etwa 1200 bis 1500 Metern gab es eine Schneedecke. Ab etwa 2000 Meter wartete für diese Jahreszeit eine vergleichsweise geringe Schneehöhe. Das Silvesterwetter zeigte sich mit ortsweise bis zu 20 Grad frühlingshaft.

Viele Skilifte aufgrund des milden Wetters geschlossen

Zwar können die T-Shirts mittlerweile wieder im Schrank verstaut werden, laut DWD-Prognose bleibt es aber auch in den nächsten Tagen unbeständig und mild. Das stellt die Skigebiete weiterhin vor enorme Herausforderungen. Durch den Schneemangel müssen etliche Skilifte und Hänge geschlossen bleiben. Laut dem Portal Skiresort sind derzeit nur 23 Skigebiete in Deutschland geöffnet, 168 dagegen geschlossen. Und das nachdem der Wintersport bereits die letzten zwei Jahre coronabedingt ausfiel.

Urlauber müssen sich wohl oder übel mit den grünen Pisten anfreunden und sich bei Schneemangel nach alternativen Freizeitbeschäftigungen umsehen. Die Chancen für eine Rückerstattung der Kosten aufgrund von Schneemangel stehen schlecht, egal ob eine Individual- oder Pauschalreise gebucht wurde. Bei Individualreisen bleibt nur das Hoffen auf Kulanz, beispielsweise von Hotels oder Skischulen. Bei Pauschalreisen kann in Einzelfällen ein Teil der Kosten erstattet werden, wenn die Reise nachweislich mit einer Schneegarantie beworben wurden. Der Reiseveranstalter kann diese aber selbst definieren. Anders sieht es aus, wenn unvermeidbare außergewöhnliche Umstände eintreten. Dazu zählen laut Verbraucherzentrale Naturkatastrophen wie massiver Schneefall und Lawinengefahr.

Düstere Aussichten für den Wintersport

Die Folgen des Klimawandels werden in den nächsten Jahren noch spürbarer werden. Nach einer Einschätzung von Experten europäischer Wetter- und Klimaforschungseinrichtungen, darunter der DWD, aus dem Jahr 2019 werde die für den Schneesport geeignete natürliche Schneedecke in mittleren Lagen im Alpenraum und in den Mittelgebirgen bis zum Jahr 2100 weiter zurückgehen. „Dabei verkürzt sich die Dauer der Schneebedeckung im Spätwinter um Wochen, etwas weniger stark im Frühwinter“, so die Experten. Zudem werde es weniger potenzielle Tage geben, die sich für die künstliche Beschneiung eignen.

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In vielen niedrig gelegenen Skigebieten der Schweiz sieht es Ende Dezember so aus wie hier in Leukerbad.

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Bei Temperaturen um die zehn Grad kann auch kein Kunstschnee mehr produziert werden.

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Das milde Wetter um den Jahreswechsel hat in den Schweizer Alpen den Betrieb in den Skigebieten unterhalb von 2200 Metern gestört.

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Der Schneemangel fordert Kreativität, ein Biker nutzt die ungewohnte Fläche für seine Abfahrt.

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Viel grün, wenig weiß: Im bayerischen Skigebiet Brauneck fehlt ebenfalls Schnee.

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Schwer zu glauben, dass es noch viele Woche bis zum Frühlingsanfang sind.

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Schneekanonen sind bei solch milden Temperaturen nicht wegzudenken.

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Im Erzgebirge sieht es Anfang Januar nicht besser aus, ...

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... ebenso im österreichischen Filzmoos.

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Der Klimawandel wird den Wintersport künftig vor noch größere Herausforderungen stellen.