IG Metall wehrt sich gegen geplanten Stellenabbau bei Bosch

dpa Stuttgart. Die Gewerkschaft IG Metall und Betriebsräte haben zu Kundgebungen an drei Standorten von Bosch aufgerufen, um gegen den dort geplanten Stellenabbau zu protestieren. Bei den Aktionen an diesem Freitag im badischen Bühl, in München und im thüringischen Arnstadt handele es sich aber nicht um Warnstreiks, teilte die IG Metall in Stuttgart mit. Zuvor hatte die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet.

IG Metall wehrt sich gegen geplanten Stellenabbau bei Bosch

Ein Teilnehmer eines Warnstreicks schwenkt eine Fahne mit dem Logo der IG Metall. Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

Der Technologiekonzern Bosch hatte bereits im Juli mitgeteilt, am Standort Bühl/Bühlertal bis 2025 rund 700 Vollzeitstellen abbauen zu wollen. Das solle sozialverträglich ablaufen, weniger als die Hälfte der Stellen solle nach Osteuropa verlagert werden, wie eine Bosch-Sprecherin am Dienstag auf Anfrage berichtete. Sie bestätigte Angaben der Gewerkschaft nicht, wonach 1000 Stellen ins Ausland verlagert werden sollen.

In dem Werk sind 3800 Personen beschäftigt - es werden unter anderem Kleinmotoren hergestellt, die etwa bei Fensterhebern oder Sitzverstellern eingesetzt werden. In München mit rund 250 Beschäftigten werde über das Verlagern der industriellen Fertigung an andere Standorte im In- und Ausland gesprochen, eine Entscheidung sei bisher nicht gefallen, berichtete ein Unternehmenssprecher auf Anfrage.

In Arnstadt will die Robert Bosch Elektronik Thüringen GmbH ihre Tätigkeit einstellen, weil es vom kommenden Jahr an keine Aufträge mehr gibt. Betroffen sind laut der Bosch-Sprecherin 100 Stellen der zusammen 160 Stellen am Standort. Es würden Arbeitsplätze in Eisenach und im bayerischen Ansbach angeboten. Der große Zulieferer Bosch ist wie andere Branchenunternehmen auch vom Strukturwandel in der Automobilindustrie betroffen. Die Branche läutet stufenweise den Abschied vom Verbrennermotor ein, um Klimaziele einzuhalten.

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