Åre /STN - Im Bohei um den Abschied von Lindsey Vonn ging beinahe unter, dass an einem enttäuschenden Tag für die deutschen Starterinnen Gold und Silber an zwei andere gingen: Ilka Stuhec aus Slowenien, die wegen eines Kreuzbandrisses die vergangene Olympiasaison hatte auslassen müssen, verteidigte in überlegener Manier ihren Titel von St. Moritz, als erste Abfahrerin seit der großen Maria Walliser aus der Schweiz (1987/89). Zwischen Stuhec und Vonn (0,49 Sekunden zurück) schob sich Corinne Suter aus der Schweiz (0,23), die fünf Tage zuvor im Super-G Viktoria Rebensburg noch von Rang drei verdrängt hatte. Stuhec verteidigte als erste Athletin seit 30 Jahren ihr Abfahrtsgold. Die Titelverteidigung war am Freitag schon der Schweizerin Wendy Holdener in der Kombination gelungen.
„Es war kein schlechter Lauf, überhaupt nicht“, sagte Stuhec lachend und fügte hinzu: „Ich muss immer noch alle meine Gefühle sammeln, weil ich ziemlich emotional bin, also kann das eine Weile dauern.“
Die slowenische Speed-Queen war aufgrund einer Verletzung den Großteil des Jahres 2018 nicht im Einsatz, kämpfte sich aber wieder an die Weltspitze heran – und das ziemlich zügig. Bereits in Lake Louise ließ sie als Sechste und 14. der beiden Abfahrten aufhorchen, um dann in Gröden den Super-G und die Abfahrt zu gewinnen. Mitte Januar schaffte sie in Cortina als Zweite und Dritte in den beiden Abfahrten ebenfalls den Sprung aufs Podest. „Nichts von dem, was vorher passiert ist, ist wichtig, weil es ein neuer Tag und eine neue Chance ist. Ich habe einfach mein Bestes gegeben, und anscheinend war es gut genug “, sagte die 28 Jahre alte, lebensfrohe Rennläuferin Stuhec.
Viktoria Rebensburg, die mit der Startnummer eins ins Rennen gegangen war, wurde Elfte (0,82), direkt dahinter landeten die Teamkolleginnen Michaela Wenig (0,90) und Kira Weidle (0,94).