Der Anteil der Menschen mit der Lungenkrankheit COPD ist in Deutschland gesunken. Zwischen 2017 und 2023 ging der Anteil der Betroffenen über 40 Jahren um knapp zehn Prozent zurück, wie das AOK-Institut Wido mitteilt. Ein Grund ist der Rauchverzicht.
Die Rate der COPD-Erkrankten ist bei Bewohnern von Großstädten am höchsten. Zudem ist die Lungenkrankheit in den Regionen mit der höchsten Feinstaubbelastung weiter verbreitet.
Von Markus Brauer/AFP
Dass Rauchen gesundheitsschädlich ist und potenziell tödlich, ist allgemein bekannt. „Es gibt kaum eine Erkrankung, die nicht negativ mit Zigarettenrauch korreliert“, sagt der Mediziner Ulrich Laufs, Direktor der Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Doch obwohl Zigaretten nachweislich Tumore, Schlaganfälle und Herzinfarkte verursachen, fällt der Rauchstopp vielen Menschen schwer.
1 Packung Zigaretten kostet sieben Stundenzeit
Eine Studie am University College in London (UCL) hat gezeigt, wie stark sich das Rauchen auswirkt. Beim Konsum einer einzigen Zigarette, wird demnach die Lebenserwartung bei Männern um 17 Minuten und bei Frauen um 22 Minuten verkürzt. Bei einer ganzen Packung sind es der Analyse zufolge ganze sieben Stunden.
„Die Leute wissen im Allgemeinen, dass Rauchen schädlich ist, neigen aber dazu, zu unterschätzen, wie sehr“, sagt Sarah Jackson, leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin der Alkohol- und Tabakforschungsgruppe des UCL. „Im Durchschnitt verlieren Raucher, die nicht aufhören, rund ein Jahrzehnt ihres Lebens. Das sind zehn Jahre kostbarer Zeit, Lebensmomente und Meilensteine mit ihren Lieben.“
Rauchen erhöht Risiko für diverse Folgeerkrankungen
Warum weniger Menschen an COPD erkranken
COPD-Risiko in Großstädten höher als auf dem Land
Den Analysen zufolge ist die Rate der COPD-Erkrankten bei Bewohnern von Großstädten am höchsten. Zudem ist die Lungenkrankheit in den Regionen mit der höchsten Feinstaubbelastung weiter verbreitet.
Zudem haben Regionen, in denen viele Raucherinnen und Raucher leben, auch eine höhere Rate von COPD-Erkrankten. Die regionalen Unterschiede sind demnach sehr groß:
Was ist COPD?
COPD steht für chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Sie ist die deutsche Übersetzung des englischen Begriffs „chronic obstructive pulmonary disease“.
Bei dieser Lungenerkrankung sind die Atemwege dauerhaft verengt. Betroffene haben dadurch ein Gefühl von Atemnot. Der wichtigste beeinflussbare Risikofaktor für die Entstehung der COPD ist das Rauchen.
Die eingeatmeten Partikel rufen eine Entzündung des Lungengewebes hervor, die langfristig zu einer chronischen Verengung der Bronchien und damit zu einem erhöhten Atemwiderstand führt.
Aber auch weitere Faktoren wie das Einatmen anderer Schadstoffe oder chronisch wiederkehrende Atemwegsinfekte können zum Entstehen der Krankheit beitragen und diese verschlimmern.