dpa/lsw Heilbronn. Die Justizvollzugsbediensteten in Baden-Württemberg machen Überstunden ohne Ende. Das berichten „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ (Donnerstag). Anfang Januar diesen Jahres wurden 315 240 Stunden an Mehrarbeit verzeichnet, wie aus einer Antwort des Justizministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervorging. Im Durchschnitt kommen demnach auf jeden der 3846 Mitarbeiter knapp 82 Stunden. Der Überstundenberg ist innerhalb eines Jahres um mehr als 32 Prozent angewachsen. Anfang Januar 2018 lag der Wert noch bei 237 970 Stunden.
„Wenn wir nicht schnell mehr Personal einstellen, stehen wir vor einem Scherbenhaufen“, wurde Alexander Schmid, Landeschef des Bunds der Strafvollzugsbediensteten von den Zeitungen zitiert. Die Zahlen zur Personalsituation im Justizvollzug seien erschreckend, sagte der Strafvollzugsbeauftragte der SPD-Landtagsfraktion, Jonas Weber. „Ein besonderes Augenmerk müssen wir auf die vielen Überstunden der Beschäftigten richten, die seit Jahren immer weiter in die Höhe schnellen.“ Zu Beginn des Jahres 2014 war die Zahl der Überstunden mit damals mehr als 141 000 nicht halb so hoch wie heute.