dpa/lsw Stuttgart. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hofft, dass die grün-schwarze Regierungsarbeit nicht unter der Nominierung von Susanne Eisenmann als CDU-Spitzenkandidatin leidet. „Ich gehe davon aus, dass wir in der Landesregierung in den vor uns liegenden knappen zwei Jahren weiterhin vertrauensvoll und konstruktiv im Interesse des Landes und seiner Bürger zusammenarbeiten werden“, teilte der Grünen-Politiker am Dienstag auf Anfrage mit.
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, spricht. Foto: Sebastian Gollnow/Archivbild
CDU-Landeschef Thomas Strobl hatte am Montag in den Parteigremien erklärt, zugunsten von Eisenmann auf die Spitzenkandidatur seiner Partei zur Landtagswahl 2021 verzichten zu wollen. Hingegen ist noch offen, ob Kretschmann, der seit rund acht Jahren Ministerpräsident ist, für eine dritte Amtszeit antritt. In den vergangenen Monaten hatte es zeitweise heftig in der grün-schwarzen Koalition geknirscht.
Kretschmann erklärte, die Aufgaben im Land seien vielfältig. Er nannte den Schutz des Klimas und der Artenvielfalt, die Transformation der Automobilindustrie und die politische Steuerung der Digitalisierung. Dies verlange die ganze Kraft und Konzentration, sagte er mit Blick auf Befürchtungen, die CDU könnte früh in den Wahlkampf starten und damit die Regierungsarbeit erschweren.
Kretschmann regiert seit 2016 mit dem grün-schwarzen Bündnis, in dem Strobl Vize-Regierungschef und Innenminister ist. Eisenmann will nach und nach die Koordination der CDU-Arbeit in der grün-schwarzen Koalition übernehmen. Bislang liegt diese Aufgabe bei Strobl.