Kulinarische Kostproben mit Kick

Besucher strömen scharenweise zum TälESS-FESTival in Unterweissach – Musik und Unterhaltung bei coolem Street-Food

Was sich Organisator Florian Trenz für das erste Street-Food-Festival in Unterweissach vorgenommen hatte, wurde erreicht: „Ein wunderschönes Fest, bei dem die Besucher richtig viel Spaß haben, mit toller Atmosphäre“ – und mit der einen oder anderen Überraschung. Die Besucher honorierten die Anstrengungen und strömten in Scharen, um zu genießen und sich durchzuschlemmen.

Kulinarische Kostproben mit Kick

Probieren und genießen: Festbesucherin Christina Michalski hat sich einen Fruchtshake gesichert. Andere stehen derweil Schlange, um ihre favorisierten Kostproben zu ergattern. Fotos: J. Fiedler

Von Uta Rohrmann

WEISSACH IM TAL. „Wenn ein Weissacher Bürger eine richtig gute Idee hat, dann unterstützen wir das“, sagt Madelaine Weber, stellvertretende Hauptamtsleiterin im Unterweissacher Rathaus und zuständig für Kultur, Partnerschaft, Vereine und Feuerwehr. Florian Trenz, der nebenher die örtliche Likörmanufaktur Granny G betreibt, hatte eine: ein Street-Food-Festival besonderer Art, mit qualitativ hochwertigen Speisen, frisch zubereitet, mit stimmigem Preis-Leistungs-Verhältnis, kreativ, nichts doppelt, von allem etwas und für jeden etwas.

Bei Bürgermeister Ian Schölzel stieß Trenz sofort auf offene Ohren. Gemeinsam reifte die Idee zum TälESS-
FESTival, das an diesem Wochenende im Unterweissacher Ortskern stattfand. Zur großen Erleichterung der Veranstalter hatte der Regen rechtzeitig vor Beginn am Samstag aufgehört, sodass einem zahlreichen Besucherzuspruch nichts mehr im Wege stand.

Die Anbieter, die mit ihren Food-Trucks und Ständen rund ums Rathaus und am Marktplatz bereitstehen, sind sorgfältig ausgewählt. „Viele kenne ich persönlich, und bei fast allen war ich zum Probeessen“, erzählt Florian Trenz.

Da sind junge Unternehmer aus nächster Umgebung wie der Allmersbacher Pascal Hilkert, der seinen Food-Truck, auf gut schwäbisch „Veschberkischdle“, innen selbst ausgebaut hat und schwäbische Küche, beruhend auf Rezepten seiner Oma, mit modernem Pfiff gestaltet. Oder Andreas Huber, Geschäftsführer bei der Weissacher Tälesbräu GmbH, ebenfalls gut bekannt mit Florian Trenz. Er wirbt unter dem Motto „Bier können. Auch anders.“ und legt als studierter Braumeister Wert auf die besondere Note, etwa bei seinen Saisonbieren.

Andere haben eine längere Anfahrt hinter sich, wie das Pärchen aus Mindelheim im Unterallgäu. Eva Schmid und Thomas Chlupac reagieren beide allergisch auf Gluten. So machten sie vor vier Jahren aus der Not eine Tugend und bieten an, was ihnen selbst schmeckt und was sie auch vertragen: glutenfreie amerikanische Street-Food-Kost.

Die Geschäftsidee von Julie Ngo-Kröhnert steht ebenfalls in engem Zusammenhang mit ihrer Biografie: Geboren in Vietnam und aufgewachsen in Frankreich, ist sie heute in Göppingen zu Hause, wo sie sich mit einer guten Bekannten auf vietnamesisches Street-Food mit frischen Zutaten spezialisiert hat. Die beiden Mütter bieten ihr Essen auf Festen an Wochenenden an. Durch ihre eigene vietnamesische Mutter, die in der Gastronomie tätig war, wurde Ngo-Kröhnert früh mit der Branche vertraut.

Albert Edich aus Nagold gehört zu den wenigen, die nicht angefragt wurden, sondern sich von sich aus um die Teilnahme am ersten Weissacher Street-Food-Festival beworben haben. Sein zentrales Produkt sind Spiralkartoffeln, die er mit einer Bohrmaschine herstellt: frisch, kreativ, handlich, lecker – genau die Kriterien, die für das Event entscheidend sind. Insgesamt sind es 13 Anbieter – zwei mussten kurzfristig absagen –, von denen keiner wie der andere ist.

Zu einem schönen Fest gehört auch Musik. Auch die ist von Trenz zusammen mit der Gemeinde sorgfältig ausgewählt. Zu Beginn spielt am Samstag die Night Live Band, deren Qualität und breites Programm der Organisator schätzt. Auch hier darf Regionales nicht fehlen: Am Sonntag eröffnet die Band Aconic aus dem Weissacher Tal, es folgen die Ponycars, die im Stil der Fünfzigerjahre die bunte Mischung fortsetzen.

Nicht alles Gebotene kommt im Vorfeld aufs öffentliche Programm. Zu einem schönen Fest gehören schöne Überraschungen. So kommt am Samstagabend ein Zauberer, der sich in Close-up-Shows unter die Besucher mischt und so hautnah zu erleben ist. Ein Fest für alle Generationen – das ist den Veranstaltern wichtig. Um Familien zu erreichen, wird am Sonntag eine Kids-Area eingerichtet mit Hüpfburg, Karussell und anderem. Das Ziel all des Aufwands: „Ein wunderschönes Fest, bei dem die Besucher richtig viel Spaß haben, mit toller Atmosphäre, und dass wir unsere Gäste überraschen“, sagt Florian Trenz.

Kulinarische Kostproben mit Kick

Ein Strauß Würstchen im Brot gefällig? Street Food kann ganz schön kreativ gestaltet sein.