Die Angst vor den Malle-Urlaubern und ihren Mitbringseln

dpa/lsw Stuttgart. Mallorca ist nicht mehr Corona-Risikogebiet. Das entbindet Reiserückkehrer von einer Testpflicht. Innenminister Strobl schlägt Alarm.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat vor einer kurzfristigen Reisewelle auf die Lieblingsinsel der Deutschen gewarnt. „So sehr wir uns alle eine Rückkehr zur Normalität wünschen: Wir sind alle gut beraten, unsere Reise-Euphorie zu bremsen. Es ist wirklich niemandem geholfen, wenn der Mallorca-Tourismus jetzt wieder voll hochfährt“, sagte er am Dienstag. Angesichts der Infektionslage und der wieder steigenden Zahlen habe er keinerlei Verständnis für einen Buchungs-Boom nach Mallorca. Ein zweites Ischgl dürfe es nicht geben.

Am Freitag hatte die Bundesregierung entschieden, Mallorca und andere Regionen in Spanien, Portugal und Dänemark von der Liste der Corona-Risikogebiete zu streichen. Damit ist seit Sonntag Urlaub dort wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr möglich.

Strobl hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) darum gebeten, das Thema in der Ministerpräsidentenkonferenz anzusprechen und mögliche angebrachte Maßnahmen zu diskutieren. Die baden-württembergische Landesregierung will Mallorca-Rückkehrer zunächst nicht zum Corona-Test an Flughäfen verpflichten. Solche Pläne gebe es derzeit nicht, teilte ein Sprecher des Sozialministeriums am Dienstag mit.

Zuvor hatte bereits Niedersachsens Regierung eine Wiedereinführung der Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer erwägt. Das Land hofft dabei auf eine bundeseinheitliche Regelung. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach sich am Dienstag für eine bundesweite verbindliche Testpflicht für Rückkehrer von der spanischen Ferieninsel aus.

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