Eine Grundimmunisierung gegen Masern erfolgt erst nach zwei Impfungen. Foto: A. Morlok
WAIBLINGEN (pm). Im Rems-Murr-Kreis sind zu wenige Kinder gegen Masern geimpft – zu diesem Ergebnis ist die Krankenversicherung AOK gekommen. Um die aktuelle Durchimpfungsrate der Versicherten im Kreis zu erheben, hat die AOK die Masernimpfungen von Kindern, die im Jahr 2011 geboren wurden, ausgewertet. Berücksichtigt wurden ausschließlich Versicherte, die in den Jahren 2012 bis 2017 durchgehend bei der AOK Baden-Württemberg versichert waren. Die Statistik zeigt, dass im Rems-Murr-Kreis häufig die entscheidende zweite Impfung fehlt. Lediglich 88,1 Prozent der Kinder des genannten Jahrgangs verfügen über den vollständigen Impfschutz. Rund 6,4 Prozent der Kinder wurden hingegen nur einmal gegen Masern geimpft. „In vielen Fällen wird die zweite Impfung vermutlich einfach vergessen“, sagt Hiltrud Nehls, Geschäftsführerin der AOK Ludwigsburg/Rems-Murr. Sie appelliert an die Eltern, die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und auf die zweite Impfung zu achten. Die Impfungen könnten auch bis zum vollendeten 17. Lebensjahr nachgeholt werden.
Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt, die Grundimmunisierung gegen Masern mit einer zweimaligen Impfung bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr abzuschließen. Bei der sogenannten Herdenimmunität von mindestens 95 Prozent sind auch Menschen geschützt, die nicht geimpft werden können, wie Babys oder Menschen mit schwachem Immunsystem.