Mehr Arbeitslose zu Jahresbeginn

Die Entwicklung auf dem Rems-Murr-Arbeitsmarkt im Januar ist vor allem auf saisonale Einflüsse zurückzuführen.

Mehr Arbeitslose zu Jahresbeginn

Christine Käferle ist Chefin der Waiblinger Arbeitsagentur. Archivfoto: G. Habermann

WAIBLINGEN (pm). In den vergangenen vier Wochen ist die Arbeitslosigkeit im Rems-Murr-Kreis um 703 auf 11354 Personen angestiegen. Die Quote nahm, wie schon im Vorjahr, um 0,3 Prozentpunkte zu und liegt nun bei 4,7 Prozent. Dieser Anstieg ist laut Christine Käferle, Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, nur zu einem geringen Teil auf den Lockdown, sondern vielmehr auf saisonale Einflüsse zurückzuführen. „Witterungsbedingt kommt es in vielen Außenberufen zu Freisetzungen.“ Zusätzlich wirken sich das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge und der gängige Kündigungstermin zum Jahresende negativ auf die Arbeitslosenzahlen aus.

Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt war im Januar geprägt von einer hohen Zahl an neuen Arbeitslosmeldungen. 2466 Personen mussten sich im vergangenen Monat arbeitslos melden. Gut ein Viertel mehr als im Dezember und 5,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. In den vergangenen vier Wochen konnten 1754 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Insgesamt erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Rems-Murr-Kreis im Berichtsmonat um 6,6 Prozent und um 32,7 Prozent im Vergleich zum Januar 2020. Da die Arbeitslosmeldungen zum Großteil direkt im Anschluss an ein Beschäftigungsverhältnis erfolgten, nahm die Zahl der gemeldeten Personen überwiegend im Bereich der Arbeitslosenversicherung zu (+482). Während derzeit 6365 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Arbeitslosengeld I erhalten, beziehen 4989 Leistungen der Grundsicherung vom Jobcenter Rems-Murr, 221 mehr als im Vormonat.

Auch in Baden-Württemberg nahm die Arbeitslosigkeit zu und stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent.

Wie schon in den vergangenen Jahren waren Unternehmen auch 2021 zum Jahresbeginn bei der Suche nach neuen Mitarbeitern noch zurückhaltend. So ließ die Zahl der zur Besetzung angebotenen Stellen zum Vormonat um über 36 Prozent nach. „Eine geringe Zahl an Neumeldungen ist für einen Januar nicht unüblich. In diesem Jahr agieren die Unternehmen im Kreis deutlich verhaltener. Das liegt sicherlich auch an den aktuellen Einschränkungen, die mit dem Lockdown einhergehen. Auch der Bestand der bei uns gemeldeten Stellen liegt mit 1718 knapp ein Drittel unter dem Vorjahresniveau“, teilt Käferle mit.

Nach einem Rückgang von Kurzarbeit in den Sommermonaten steigt diese mit dem Lockdown wieder. Seit März 2020 sind bei der Waiblinger Arbeitsagentur 5906 Anzeigen mit 73742 betroffenen Arbeitnehmern für konjunkturelles Kurzarbeitergeld eingegangen.