dpa/lsw Sersheim. Ein Hakenkreuz auf der Schultoilette, ein judenfeindlicher Post eines Verschwörungsfanatikers auf Twitter - gut ein Jahr nach dem Start der Online-Plattform zur Meldung antisemitischer Vorfälle hat diese rund 200 Vorfälle dokumentiert. Durch die Online-Plattform - die beim Demokratiezentrum Baden-Württemberg angesiedelt ist - sollen Betroffene unterstützt und antisemitische Vorfälle im Land festgehalten und eingeordnet werden. Juristisch ausgebildete Mitarbeiter prüfen die Meldungen auf strafrechtliche Relevanz und bringen sie gegebenenfalls zur Anzeige.
Während der Corona-Pandemie gewännen Verschwörungsmythen enorm an Zulauf, warnte der Antisemitismus-Beauftragte des Landes, Michael Blume - fast alle hätten einen antisemitischen Hintergrund.
Seit November des vergangenen Jahres können auf der Seite des Demokratiezentrums Baden-Württemberg Vorfälle in einer speziell ausgewiesenen Antisemitismus-Kategorie gemeldet werden - vorher wurde nur allgemeiner zwischen Online-Hasskommentaren und „antidemokratischen Vorfällen“ unterschieden.