Mietbremse wirkt nur ganz leicht

Altbaumieter sparen ein paar Euro, Neubaumieter zahlen drauf

Berlin /DPA - Die 2015 eingeführte Mietpreisbremse hat die Mietexplosion einer Studie zufolge leicht abgemildert. „Da, wo die Mietpreisbremse gilt, verlangsamt sich der Anstieg der Mieten“, sagte Justizministerin Katarina Barley (SPD) am Donnerstag in Berlin. Allerdings liege der Effekt nur in einer Größenordnung von zwei bis vier Prozent, wie Studienautor Claus Michelsen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sagte. Ohne Mietbremse wären Bestandsmieten in beliebten Wohn­gegenden also zwei bis vier Prozent höher.

Zugleich führte die Preisbremse laut DIW dazu, dass die Mieten für Neubauten, die von der Regelung ausgenommen sind, stärker anzogen. Durchschnittsverdiener können es sich einer Studie zufolge kaum noch leisten, eine Neubauwohnungen zu mieten. In vielen Städten müssten sie mehr als 27 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Kaltmiete aufbringen, ergab die Auswertung des Immobilienspezialisten Empirica im Auftrag des ARD-Magazins „Panorama“. Ein Wert über 27 Prozent gilt als problematisch.

DIW-Experte Michelsen sagte, zugleich lohne es sich jetzt aber auch mehr, in Neubauten zu investieren. In Gemeinden mit Mietpreisbremse ließen sich positive Effekte auf die Zahl neuer, zum Bau genehmigter Wohnungen erkennen.

Die Mietpreisbremse wurde 2015 eingeführt, um rasant steigende Mieten in beliebten Wohngegenden einzudämmen. Ihr Kern ist, dass die Miete bei Neuvermietungen nicht mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Mieterverbände kritisieren, dass sich viele Vermieter nicht an die Regelung halten. Auch Kommunalverbände zweifeln an der Wirkung. Barley will die nächstes Jahr auslaufende Regelung dennoch verlängern.