„Möglichkeiten im Kopf“: Wer ersetzt VfB-Topscorer?

Von Von Kristina Puck, dpa

dpa/lsw Stuttgart. Im Aufsteiger-Duell mit Arminia Bielefeld muss VfB-Coach Pellegrino Matarazzo seine Elf umbauen. Die beiden Topscorer Silas Wamangituka und Nicolas Gonzalez sind gesperrt. Doch der Coach sieht darin kein Problem.

„Möglichkeiten im Kopf“: Wer ersetzt VfB-Topscorer?

Zwei Spieler verfolgen einen Ball. Foto: picture alliance / Sophia Kembowski/dpa/Symbolbild

Als der VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld in der vergangenen Zweitliga-Saison gegeneinander antraten, war der eine ein Dauerpatient. Der andere spielte keine Rolle. Diesmal könnten Sasa Kalajdzic und Tanguy Coulibaly zum Hinrundenabschluss der Fußball-Bundesliga für das Aufsteiger-Duell am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) womöglich zwei wichtige Hoffnungsträger sein. Die beiden sind denkbare Alternativen als Ersatz für die beiden Gelb-gesperrten Topscorer Nicolas Gonzalez und Silas Wamangituka. Auch wenn Überraschungen in den Gedankenspielen von Pellegrino Matarazzo nicht auszuschließen sind - und sich der Coach bedeckt hielt.

„Natürlich habe ich ein, zwei Möglichkeiten im Kopf“, sagte der 43-Jährige am Dienstag, es gebe verschiedene Alternativen - und er wolle sich kurzfristig festlegen: „Ich freue mich, dass ein paar andere Spieler die Chance haben werden, sich zu zeigen.“

In der vergangenen Spielzeit hatte der 23-jährige Kalajdzic wegen seiner Knieverletzung erst nach der Corona-Pause dazu wieder Gelegenheit gehabt. Coulibaly, vier Jahre jünger, blieb in der Regel außen vor und wurde nur zweimal spät eingewechselt.

Doch inzwischen hat sich einiges verändert, auch was die Ausgangslage der beiden Kontrahenten angeht. Zweitliga-Meister Bielefeld hatte sich deutlich vor Stuttgart und souveräner als der Aufstiegsfavorit den Sprung in die Bundesliga gesichert. Dort allerdings haben sich die Schwaben nun besser zurechtgefunden als das Team von Trainer Uwe Neuhaus, das dicht vor der Abstiegszone steht.

„Sie machen auch einen sehr guten Job in der ersten Bundesliga“, sagte Matarazzo: „Ich möchte die Entwicklungsgeschwindigkeit nicht vergleichen. Wir haben sehr gute Schritte gemacht, was unser Spiel angeht und was die Qualität der einzelnen Spieler angeht.“

Dass mit den Ausfällen Qualität verloren geht, steht zwar außer Frage, aber auch Kalajdzic und Coulibaly haben inzwischen bewiesen, dass sie sich in der Bundesliga behaupten können. Coulibaly (zwei Tore) zählte zu der imposanten VfB-Elf, die Borussia Dortmund beim 5:1 durcheinanderwirbelte. Seine jüngsten Kniebeschwerden hat er auskuriert. Kalajdzic erzielte bereits fünf Tore, darunter einen späten Doppelpack beim 2:2 gegen den 1. FC Union Berlin.

Dass Gonzalez zu ersetzen ist, haben die vergangenen Monate schon gezeigt, als er zunächst mit einem Muskelbündelriss und dann mit einer Knieblessur ausfiel. Wie wertvoll der Argentinier für den VfB generell ist, bewies er allerdings gerade mit seinem Tor beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach. Ebenso wie Wamangituka, der in der Nachspielzeit den viel diskutierten Elfmeter verwandelte.

Mit neun Toren ist Wamangituka erfolgreichster VfB-Torschütze, er kommt damit auf nur einen Treffer weniger als die gesamte Bielefelder Mannschaft. Gonzalez hat sechsmal getroffen. Beim SC Freiburg am Samstag könnten die Schlüsselspieler nach ihrer Sperre wieder auflaufen. „Ich mache mir keine Gedanken darüber, wann sie ausfallen, ob es ein guter Zeitpunkt ist oder ein schlechter Zeitpunkt“, sagte Matarazzo, der die mannschaftliche Geschlossenheit der Arminia betonte: „Sie haben eine sehr kontrollierte Spielweise, das heißt, es fallen sehr wenige Tore. Deswegen sind die Ergebnisse immer knapp.“

In der Vorbereitung auf Bielefeld denke er auch an das vorherige Duell, das im Rückblick wie aus einer lange vergangenen Zeit wirkt. Am 9. März 2020 trat der VfB beim 1:1 ein letztes Mal vor einer gewaltigen Kulisse von 54 000 Zuschauern an.