dpa/lsw Stuttgart. Der Neffe der NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl wehrt sich gegen Aussagen einer Rednerin der „Querdenken“-Bewegung, wonach sich diese wie Scholl fühle. Solche Vergleiche ließen „jeden Maßstab vermissen“, sagte Jörg Hartnagel den „Stuttgarter Nachrichten“ (Donnerstag). Er weise solche Versuche der Gleichsetzung zwischen Demonstrationen gegen Hygienevorschriften und dem NS-Widerstand „unmissverständlich zurück“.
Am Samstag hatte eine junge Frau, die sich als „Jana aus Kassel“ vorstellte, auf einer „Querdenken“-Bühne in Hannover gesagt: „Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde.“
Sophie Scholl (1921-1943) wurde wegen ihres Widerstandes gegen den Nationalsozialismus hingerichtet.