Ein Umbau der Kita am Schlossgarten ist die präferierte Variante der Gemeindeverwaltung. Momentan ist hier eine Gruppe untergebracht. Foto: J. Fiedler
Von Lorena Greppo
OPPENWEILER. Die Plätze in der U-3-Kinderbetreuung in Oppenweiler könnten bald knapp werden. „Der Bedarf steigt aus zwei Gründen“, erklärte Bürgermeister Bernhard Bühler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. „Zum einen haben wir ganz erheblich mehr Kinder“, führte er aus. Besonders im Jahr 2019 sei die Zahl der Geburten ungewöhnlich hoch gewesen. Zum anderen würden immer mehr Kinder auch im Alter von weniger als drei Jahren in die Betreuung gegeben. Für die Gemeindeverwaltung war daher klar: Um dieser Bedarfsnachfrage nachkommen zu können, muss das Angebot erweitert werden, denn die drei bestehenden Einrichtungen seien bereits gut ausgelastet. Drei Möglichkeiten hierfür stellte Bühler vor.
Von der Verwaltung bevorzugt werde die Erweiterung der Kita am Schlossgarten. In dieser ist derzeit eine Gruppe mit zehn Kindern untergebracht. Eine Begehung habe gezeigt, dass es möglich wäre, Raum für eine zweite Gruppe zu schaffen. „Inzwischen hat auch der Eigentümer signalisiert, dass er sich eine Erweiterung vorstellen kann“, sagte Bühler. Um eine Betriebserlaubnis dafür zu bekommen, müssten diverse Vorgaben des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) berücksichtigt werden. Der Gruppenraum müsse mindestens 30 Quadratmeter groß sein, ein Schlafraum mit mindestens 15 Quadratmetern muss vorhanden sein, ebenso eine Garderobe, ein Büro sowie mindestens 40 Quadratmeter Außenfläche. „Das ist für uns die sinnvollste und somit präferierte Variante“, so Bühler.
Ob es klappt, müsse sich aber erst noch zeigen, weswegen die Verwaltung bereits einen Plan B hat. Denn auch die Murrtalschule könne erweitert werden. Allerdings sei auch hierfür ein Umbau nötig. Unter anderem müsse eine Dusche und eine Küche eingebaut, ein direkter Zugang zum Garten geschaffen sowie ein Zaun um eine Grünfläche errichtet werden. Cornelia Köhnlein-Bass, die Leiterin der Kinderbetreuungseinrichtungen, erklärte: „In der U-3-Betreuung wird täglich gekocht, diesen Standard wollen wir beibehalten. Die Küche, die momentan in der Schule ist, würde dafür nicht ausreichen.“ Schon beim Einzug der Kinder aus dem Kindergarten Burgblick, die bis zur Fertigstellung des Neubaus in den Räumen untergebracht sind, habe der KVJS angemerkt, dass eine Betreuung für Krippenkinder unter den gegebenen Umständen nicht möglich sei. Der Zugang zum Garten etwa, sei für die Sauberkeitserziehung der Kleinen wichtig, führte Köhnlein-Bass aus. „Wenn sie draußen spielen und auf die Toilette müssen, muss es schnell gehen.“ Ein Umweg über den Haupteingang sei dann nicht drin. Unter anderem deshalb, weil die Altersspannweite zwischen Schülern und Krippenkinder sehr groß und die Bedürfnisse folglich sehr unterschiedlich sind, bevorzuge die Verwaltung ein Unterbringung bei Gleichaltrigen in der Kita am Schlossgarten.
Eine dritte Möglichkeit wäre eine Erweiterung in der Ortsmitte. „Wir sind allerdings nicht begeistert von der Idee“, merkte Bühler von vorneherein an. Genauer gesagt handele es sich um den Umbau der ehemaligen Bäckerei Ganter. Allerdings sei dort die Außenspielfläche klein. Das wiederum könne eine Betriebserlaubnis schwierig machen. Zudem wäre auch die Parksituation an jener Stelle bedenklich, fügte der Bürgermeister an. Er schlug daher vor, die ersten beiden Varianten einer Erweiterung weiterzuverfolgen.
Erhard Friz, Fraktionssprecher der Freien Wählervereinigung, fragte der Abstimmung noch nach dem Zeitplan: „Bekommen wir das bis zu den nächsten Sommerferien hin?“ Das werde knapp, erwiderte Köhnlein-Bass. „Aber bis 2022 sollte das klappen.“ In der Folge beschloss das Gremium einstimmig, die Verwaltung mit der Prüfung der beiden Varianten zur Erweiterung der Kita am Schlossgarten und der Murrtalschule.