Parkplatzsanierung kostet 410000 Euro

Der Park-and-ride-Parkplatz am Bahnhof Maubach wird an die Kanalisation angeschlossen und erhält einen neuen Straßenbelag. Für den vollständigen Ausbau der Stellplatzanlage reicht derzeit das Geld nicht. Die Kapazität des Parkplatzes wird nicht größer.

Parkplatzsanierung kostet 410000 Euro

Pfützen, Schlaglöcher und kein Anschluss an die Kanalisation: Die Stadt Backnang geht jetzt das Problem in Maubach an. Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Die Zustände am Park-and-ride-Parkplatz beim Maubacher Bahnhof sind alles andere als benutzerfreundlich. Schlaglöcher, riesige Pfützen, unbefestigte Bereiche, Wildwuchs an den Rändern – bei Regen sind Gummistiefel für Pendler und S-Bahn-Nutzer nicht die schlechteste Wahl. Seit Jahren schiebt die Stadt Backnang die Sanierung vor sich her. Wobei Sanierung gar nicht der richtige Begriff ist, wesentliche Punkte wie etwa eine Kanalisation gibt es in einigen Bereichen gar nicht, das Oberflächenwasser läuft dort in die angrenzenden privaten Grundstücke.

Nun gelobt die Stadt Besserung. Stadtbaudezernent Stefan Setzer stellte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses Technik und Umwelt den Stadträten die Ausbaupläne vor und betonte: „Wir wollen die Maßnahmen nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben.“ Andererseits bremste er auch allzu hohe Erwartungen. Es handelt sich nur um den ordnungsgemäßen Ausbau der derzeitigen Stellplatzanlage. Die Kosten sind dennoch happig: Straßenbau und Kanalneubau verschlingen insgesamt 410000 Euro. Würde die Stellplatzanlage vollständig ausgebaut werden, also auch mit einem neuen Parkdeck, so würden sich die Kosten auf etwa 1,3 Millionen Euro belaufen. So eine Schätzung aus dem Jahr 2016. Diese Investition ist der Stadt zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu viel, weshalb sie sich damit begnügt, die Oberflächenentwässerung ordnungsgemäß herzustellen und die unbefestigte beziehungsweise stark beschädigte Stellfläche neu zu asphaltieren. Mehr Parkplätze gibt es dadurch nicht.

Tiefbauamtsleiter Lars Kaltenleitner erläuterte den Stadträten die Arbeiten. Aufgrund der topografischen Situation fließt das Oberflächenwasser derzeit noch überwiegend in Richtung des südwestlichen Rands des Parkplatzes. Um zu verhindern, dass das Wasser auf die Nachbargrundstücke abfließt, soll ein 15 Zentimeter hoher Asphaltkeil angelegt werden. Das Wasser kann so in Straßeneinläufe eingeleitet werden, die provisorisch verlegt werden. Der dafür nötige Regenwasserkanal muss neu verlegt werden. Anders sieht es mit der Entwässerung des Bahnhofs und des Gebäudes aus. Dafür gibt es bereits einen Kanal, aber der ist undicht und schadhaft und führt teilweise über private Grundstücke. Deshalb wird die Stadtentwässerung Backnang auch für diesen Bereich einen neuen Kanal bauen und ihn an die Kanalisation Wiener Straße anbinden.

Die Stadträte sprachen sich für den Ausbau aus. So verwies etwa Ute Ulfert (CDU) darauf, dass es völlig unklar sei, „wann wir die große Lösung umsetzen können“. Wie auch Armin Dobler (SPD) war es ihr wichtig, dass es zu keinen Schäden in der Nachbarschaft kommen darf. Dobler drängte sogar, die Arbeiten jetzt schnell umzusetzen. Zumal er bezweifelte, ob die „große Lösung“ überhaupt noch nötig ist, da sich die Welt derzeit dramatisch verändere. Er sprach damit den Fakt an, dass aufgrund der Coronakrise Homeoffice im Vergleich zu den Vorjahren extrem häufig genutzt wird und die Pendlerzahlen dadurch zurückgegangen sind. Dobler: „Ob je wieder einmal so viele Menschen pendeln? Ich würde erst einmal abwarten mit dem großen Ausbau des Parkplatzes.“

Wenn aber die große Lösung doch kommen sollte, so wollten Ulfert und Dobler wissen, wie viel der geplanten Investitionen dann in den Sand gesetzt wären. Tiefbauamtsleiter Kaltenleitner konnte sie in dieser Hinsicht beruhigen: „Die Wasserkanäle können beibehalten werden. Nur die Einläufe müssten nochmals in Richtung Parkplatzmitte versetzt und der Asphalt ersetzt werden.“

Arbeiten dauern fünf Monate

Der Ausschuss Technik und Umwelt stimmte dem Projekt einstimmig zu. Die Ausschreibung erfolgt noch diesen Monat. Der Baubeginn wird der ausführenden Firma freigestellt. Die Arbeiten werden voraussichtlich fünf Monate dauern und sollen spätestens im November dieses Jahres abgeschlossen sein.

Während der gesamten Bauzeit entfallen etwa 40 der 220 Stellplätze. Der Verkehr kann im Baustellenbereich einspurig aufrechterhalten werden.

Der Straßenbau kostet etwa 250000 Euro, der Kanalneubau weitere 160000 Euro.