Passauer Bischof Oster weist Kritik zurück

dpa Passau/Tübingen. Der Passauer Bischof Stefan Oster hat Kritik an seinen Äußerungen über katholische Medien und Theologen an deutschen Universitäten zurückgewiesen. „Die angebliche Forderung, katholische Medien und Theologieprofessoren in Deutschland stärker unter die Lupe zu nehmen, wird mir unterstellt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Eine solche habe ich nicht erhoben, vielmehr sehe ich die Notwendigkeit, eine Debatte über Grenzüberschreitungen führen.“ In der „Passauer Neuen Presse“ (PNP) sprach er von einer „unverantwortlichen Verschärfung der Debatte“.

Passauer Bischof Oster weist Kritik zurück

Stefan Oster gibt ein Pressestatement. Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild

Aktueller Anlass für seine Ausführungen ist eine Äußerung der Tübinger Theologin Johanna Rahner zur Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche: Wer nicht aktiv gegen die Diskriminierung eintrete, sei „ein Rassist“. Auch kirchliche Medien hatten darüber berichtet.

Oster hatte daraufhin in einem Beitrag auf seiner Homepage eine Diskussion darüber angeregt, welche katholischen Medien mit Kirchensteuern finanziert werden und wer Theologie an der Universität lehren darf. Die Bischöfe hätten eine „Mitverantwortung dafür, wer an unseren Fakultäten katholische Theologie unterrichten darf“, schrieb er.

Außerdem ermöglichten die Bischöfe, „eine große Bühne, auf der wir selbst (ich fühle mich zumindest gemeint) als "Rassisten" bezeichnet werden dürfen - ohne dass sich großer Widerspruch regt oder ohne dass eine Redaktion bei aller sehr gerne zugestandenen journalistischen Freiheit, überlegt, was sie da produziert“. Das sei „beinahe grotesk“.

Reformer kritisierten ihn für seine Aussagen scharf und sehen darin den Versuch, die aktuelle Reformbewegung „Synodaler Weg“ zu torpedieren. Der „PNP“ sagte Oster, er sei „wirklich sehr besorgt über die allgemeine Lage und die Debattenkultur“.

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