Die Polizei zeigt zum Schulbeginn vermehrt Präsenz. Symbolbild: benjaminnolte - stock.adobe.com
Rems-Murr. Frühmorgens klingelt der Wecker und wenig später macht man sich mit dem Schulbus, zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg zur Schule. So geht es seit gestern wieder Tausenden von Schülerinnen und Schülern. Für einige Kinder ist der Schulbesuch sogar eine Premiere und besonders als Erstklässler ist der Schulweg noch völliges Neuland.
Damit hier nichts passiert, beginnt auch für die Polizei in der Region wieder eine sehr wichtige Aufgabe, nämlich die Überwachung der Schulwege und damit einhergehend auch die Kontrolle aller dortigen Verkehrsteilnehmer. Denn nur wenn Autofahrer und Fußgänger hier rücksichtsvoll miteinander umgehen, kann sichergestellt werden, dass es zu keinen Unfällen im Nahbereich der Schulen kommt.
Besonders nach sechs Wochen Sommerferien sei es normal, dass sich hier erst wieder eine gewisse Routine bei allen Beteiligten entwickeln muss, schreibt die Polizei. Dass das Polizeipräsidium Aalen auf einem guten Weg ist, zeigt die Statistik, denn die Anzahl der Schulwegunfälle sank im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums im Jahr 2022 erneut und zwar um 11,76 Prozent auf 30 (2021: 34) Unfälle. Im Rems-Murr-Kreis sank die Zahl deutlich, nämlich von 22 Verkehrsunfällen auf 17 Unfälle. Erfreulicherweise kam 2022 keine Schülerin und kein Schüler auf dem Schulweg ums Leben.
Die Anzahl der schwer verletzten Schülerinnen oder Schüler verdoppelte sich allerdings von vier auf acht. Dagegen ging die Zahl der Leichtverletzten von 32 auf 23 zurück. Im Rems-Murr-Kreis wurden drei Schülerinnen oder Schüler (2021: ein Schüler) schwer verletzt. Im Bereich der leicht verletzten Schüler und Schülerinnen sank die Zahl in vergangenen Jahr von 22 auf 15.
Schwerpunktkontrollen der Polizei
Mit dem Ziel, diese Zahlen weiter zu senken, wird die Polizei auch in diesem Jahr wieder zum Auftakt des neuen Schuljahrs Kontrollen durchführen. Schwerpunkte werden die folgenden Aspekte sein:
Überwachung der Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht,
Geschwindigkeitskontrollen, insbesondere an Stellen mit erhöhten Unfallgefahren für Kinder und Jugendliche und im Bereich der Schulwege,
Verhalten der Kraftfahrer gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulbussen, an Bushaltestellen sowie Fußgängerfurten und Fußgängerüberwegen,
Park- oder Haltverbote auf Geh- und Radwegen, auf Schutzstreifen für Radfahrer, an Kreuzungen und in unübersichtlichen Kurvenbereichen, in zweiter Reihe, an Bushaltestellen oder an Fußgängerüberwegen,
Nutzung von Mobiltelefonen und elektronischen Kommunikations-, Informations- oder Unterhaltungsgeräten während der Fahrt,
technischer Zustand von Fahrrädern, insbesondere der Fahrräder von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg von und zur Schule sowie Verhalten von Schülerinnen und Schülern auf ihren Schulwegen – zu Fuß und mit dem Fahrrad.
Begleitend zu den verstärkten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen bietet die Polizei auch zahlreiche Präventions- und Informationsveranstaltungen an. Im Schulwegtraining wird den Schülern durch das Referat Prävention der Polizei das richtige Verhalten im Straßenverkehr erklärt. Ergänzend sollen die Lerneffekte durch Besuche des Theaterstücks „Das kleine Zebra“ untermauert werden. Auch bei Elternabenden nutzt die Polizei die Gelegenheit, um auch die Eltern für die lauernden Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren.
Allerdings rät die Polizei dazu, dass die Kinder eigenständig zur Schule laufen, um das richtige und sichere Verhalten im Straßenverkehr zu lernen und dieses zu festigen. Das Einüben des Schulwegs gemeinsam mit den Eltern gibt den Kindern zusätzliche Sicherheit.
Von sogenannten Elterntaxis rät die Polizei ab. Diese erhöhen die Gefahr im Straßenverkehr. Das kurze Anhalten vor den Schulen, oftmals auch in zweiter Reihe, um die Kinder möglichst direkt dort abzusetzen, macht den Verkehr unübersichtlich und erschwert es unseren Kindern, die Gefahren richtig einzuschätzen. pm