Polizeianwärter schmuggelt Drogen

Pannenauto-Fall: 23-jähriger Hesse war in Stuttgart erwischt worden

Von Christine Bilger

Ermittlung - Der in Stuttgart erwischte 23-Jährige aus Hessen wurde aus dem Dienst entlassen.

Wenn man zur Polizei will, hat man sich als junger Mensch normalerweise entschieden, auf welcher Seite des Gesetzes man stehen will. Es empfiehlt sich die richtige Seite, auf der auch die Mehrheit der gesetzestreuen Bürger steht. Denn sonst wird es nichts mit der Beamtenlaufbahn. So ist es einem 23-jährigen Mann aus Hessen ergangen, der Polizist werden wollte, aber dann eben doch nebenbei mit Drogen handeln wollte. In Stuttgart flog er auf, rausgeflogen ist er inzwischen auch bei der hessischen Polizei.

Der Mann gehörte zu den zehn Personen, welche die Stuttgarter Polizei am 10. April in Feuerbach in Empfang nahm. Einer kam aus Hessen gefahren, mit einem Kofferraum voller Marihuana. Die Polizei wusste von der Fahrt und wartete in Feuerbach, wo die Drogen angeliefert werden sollten – und wartete und wartete. Denn der Lieferant hatte unterwegs eine Panne und musste den Abschleppdienst bemühen. Der brachte dann das Kurierfahrzeug nach Feuerbach, wo acht Männer und eine Frau auf den zehnten Mann warteten. Und eben auch die Polizei. Von den zehn Personen kamen fünf nach der Anzeigenaufnahme wieder auf freien Fuß. In Untersuchungshaft kamen fünf Männer im Alter von 23 bis 27 Jahren. Darunter war auch der Hesse, der Polizist werden wollte.

Da er noch nicht verbeamtet war, wurde er aus dem Dienst entlassen. Dazu reicht laut der Polizeischule in Hessen bei einem Beamten in Ausbildung schon das Ermittlungsverfahren wegen Drogenschmuggels. Hessen hat die Regeln verschärft, nachdem dort im Jahr 2017 ein Anwärter in eine Messerstecherei verwickelt war. /CEB -