Reparatur des Aufzugs ist teuer, aber alternativlos

Aufzug im Lebensmittelmarkt in Althütte hat zahlreiche Mängel – Instandsetzung kostet rund 19000 Euro – Gemeinde plant für die Zukunft neuen Standort

Reparatur des Aufzugs ist teuer, aber alternativlos

„Das Ziel ist nicht, dass der Aufzug wie neu aussieht, sondern er soll funktionsfähig und sicher sein“, so Reinhold Sczuka. Foto: A. Becher

Von Annette Hohnerlein

ALTHÜTTE. Der Aufzug im Nah-und-gut-Markt in der Schulstraße ist in die Jahre gekommen. Es wurden schon einige Reparaturen durchgeführt, dennoch häuften sich in letzter Zeit die Störungen, hauptsächlich an den Wochenenden.

Eine Inspektion durch die Firma Hebo Aufzugstechnik aus Stuttgart ergab, dass die Anlage instand gesetzt und modernisiert werden muss. Ein erstes Angebot belief sich auf rund 29600 Euro brutto. Auf Bitte der Verwaltung machte die Firma Hebo daraufhin ein zweites, abgespecktes Angebot in Höhe von rund 18300 Euro. Haupt- und Ordnungsamtsleiter Jan Sturm erläuterte, dass bei den Nachverhandlungen ein Paket geschnürt wurde, das zudem die Stornierung zweier offener Rechnungen in Höhe von zusammen 766,31 Euro sowie einen vierprozentigen Nachlass auf die Gesamtsumme enthält, falls auch noch die Reparatur der beschädigten Schachttüren für voraussichtlich 1500 bis 2000 Euro in Auftrag gegeben wird.

Bei dieser Variante, die von der Verwaltung favorisiert wird, belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 19000 Euro brutto. „Mehr war beim besten Willen nicht rauszuholen“, so Sturm. Auch die Kosten dieser kleineren Lösung ließen die Gemeinderäte zusammenzucken. Thomas Kuntz von der Bürgerliste war entsetzt: „Da sind die Mieteinnahmen auf Jahre hinaus weg.“ Und er stellte die Frage: „Braucht man den Aufzug überhaupt?“

Aufzug soll funktionsfähig

und sicher sein

Die Modernisierung sei alternativlos, versicherte Bürgermeister Reinhold Sczuka, weil das Lager des Lebensmittelmarkts im Keller nur über den Aufzug erreichbar sei. Die Gemeinde als Eigentümerin der Immobilie sei für die Anlage verantwortlich. „Das Ziel ist nicht, dass der Aufzug wie neu aussieht, sondern er soll funktionsfähig und sicher sein“, sagte Sczuka. „Es ist davon auszugehen, dass wir die nächsten Jahre Ruhe haben. Gar nichts zu tun, wäre sträflich.“ Dieser Meinung war auch Reinhard Pfeil von der Freien Wählervereinigung: „Wir haben keine Alternative, da müssen wir durch.“

Gabriele Gabel vom Forum Althütte 2000 warf die Frage der Amortisierung auf und erkundigte sich nach den Bedingungen des Mietvertrags mit der Betreiberfamilie Raimund. Dieser sei unbefristet und zur Mitte eines Jahres auf Jahresende kündbar, so die Auskunft des Bürgermeisters. Nach einem möglichen Auszug des Markts werde die Immobilie weiterhin öffentlich genutzt. Im Moment laufe der Laden jedoch gut. Die Raimunds hätten zugesagt, bis zu ihrem Rentenalter weiterzumachen. „Sie strengen sich immens an“, fügte Sczuka hinzu, „aber die Verkaufsfläche kommt an ihre Grenzen.“

Parallel werde die Gemeinde daher einen neuen Standort für einen Markt entwickeln, damit nach der Ära Raimund die Lebensmittelversorgung mit einem anderen Betreiber gesichert werden könne. Am Ende stimmten die Gemeinderäte geschlossen für die von der Verwaltung vorgeschlagene kostengünstigere Variante.