Führt das Aspacher Lamm zwar mit „100 Prozent Leidenschaft“, kümmert sich gemeinsam mit seiner Frau aber dennoch in erster Linie und intensiv um das Hotelprojekt, das in Affalterbach entsteht: Gastronom Toni Wahl. Foto: A. Becher
Von Nicola Scharpf
Aspach. Es gibt Topumsätze und alles ist neu: Ein Nachfolger, so ist Toni Wahl überzeugt, würde im Aspacher Lamm gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Weiterführen des Traditionsgasthauses vorfinden. Pächter Toni Wahl und seine Frau Mirela haben „brutal viel dafür getan“, dass das Lamm seinem Ruf, eine gute Adresse in der gehobenen Gastronomie zu sein, gerecht wird. Als das Ehepaar damals, Ende 2020, mitten in der Hochphase der Coronapandemie vom Einhorn in Oppenweiler nach Aspach ins Lamm umzog, investierte es umfangreich in die Innenrenovierung des Restaurants, dessen Eigentümer Markus Höfliger ist. Obwohl Toni und Mirela Wahl von Anfang an kommuniziert haben, dass das Lamm für sie einen Übergang darstellt, haben sie „100 Prozent Leidenschaft und Engagement“ hineingesteckt. „Wir würden am liebsten noch zehn Jahre bleiben“, macht Toni Wahl deutlich, dass er hinter dem Lamm steht. „Alle sind interessiert an einer Weiterführung, auch der Verpächter.“
Nun hat das ambitionierte Hotelprojekt der Wahls in Affalterbach aber nach langen, durch Corona und Genehmigungsverfahren bedingten Phasen der Verzögerung zuletzt an Fahrt aufgenommen, sodass das Gastro-Ehepaar damit rechnet, Ende dieses Jahres, spätestens im ersten Quartal 2023 sein Parkhotel Mito eröffnen zu können. Projektentwickler ist die Unternehmensgruppe Oswa, die ein Hotel mit knapp 100 Zimmern, Bar, Restaurant, Spa, Tagungsmöglichkeiten, Eventlocation für Firmenfeiern und Familienfeste sowie parkähnlichem Garten entstehen lässt. Für das Projekt wird die frühere Villa von AMG- und HWA-Gründer Hans Werner Aufrecht umgebaut und durch einen Neubau erweitert.
Finden sie leistungsstarkes Personal, wollen die Wahls am Lamm festhalten
Im Namen Mito spiegeln sich nicht nur die Anfangsbuchstaben der Vornamen von den Pächtern Mirela und Toni Wahl, die den Pachtvertrag bereits 2019 unterschrieben haben. Mito ist auch das italienische Wort für Mythos. „Wir wollen einen besonderen Ort schaffen mit einmaligem Feeling.“ Klar dürfte also sein: Wer intensiv daran arbeitet, dass ein Mythos entsteht, macht das nicht nebenher. „Affalterbach hat Priorität Nummer eins“, sagt der Unternehmer. Dass es im Aspacher Lamm dennoch „komplett läuft“, dafür sorgt ein Team aus 14 qualifizierten Mitarbeitern – darunter viele langjährige Mitarbeiter, „die wissen, wie es bei mir zu laufen hat“, so Wahl. Vom Personal, also ob ausreichend leistungsstarke Mitarbeiter für beide Lokalitäten zu finden sind, hängt es ab, ob Wahls am Lamm festhalten werden. „Wir wollen das Lamm nicht weitertragen, nur um sagen zu können: Wir haben zwei Restaurants.“ Es ist zwar noch Zeit, dennoch „gucken wir auf Hochtouren nach einer Lösung“.
Wahl sieht keine Gefahr, dass sich das Lamm und das Mito gegenseitig Gäste wegnehmen könnten. „Die Region gibt das her. Wir sind im Speckgürtel schlechthin und es ist ein wahnsinniger Bedarf da. Das Lamm deckt auch eine andere Umgebung ab. Mit Affalterbach erschließen wir einen ganz neuen Landkreis, sind aber an der Grenze zum bisherigen Rems-Murr-Kreis.“ Die Firma AMG befindet sich in unmittelbarer Nähe, weitere namhafte Unternehmen wie Stihl, Kärcher, Höfliger sind auch nicht weit weg und darüber hinaus hat das Hotel ein Konzept, das neben der Businessausrichtung auf mehreren Säulen fußt: Toni Wahl ist überzeugt vom Potenzial des Mito. „Wir malen uns gute Zukunftschancen aus.“ Das Restaurant hat mit 140 bis 160 Sitzplätzen eine vergleichbare Größe wie jenes im Einhorn in Oppenweiler. Darüber hinaus ist das Mito allerdings das größte Projekt, das Wahl in seinem bisherigen Berufsleben betreibt. „Aber man wächst bekanntlich mit den Aufgaben und Herausforderungen.“