Saharastaub und sehr viel Sonne

Im März zeigt sich die Sonne so oft und lang wie noch nie seit Messbeginn im Jahr 1951. Es ist leicht zu warm und viel zu trocken. Nur am Monatsende ist es kalt und nass. Dennoch steigt die Gefahr für Waldbrände.

Saharastaub und sehr viel Sonne

Der Saharastaub sorgte dafür, dass der Himmel über Schöntal Mitte des Monats März rot-braun leuchtete. Foto: A. Becher

Von Anja La Roche

Großerlach. Der März ist dieses Jahr den Sehnsüchten nach Frühling mehr als gerecht geworden. Der kalendarische Frühlingsanfang am 1. März knackte mit durchschnittlich 0,7 Grad Celsius zwar nur knapp die Nullgradgrenze, aber schon wenige Tage darauf begannen die Temperaturen zu steigen. Sie kletterten fast bis Ende des Monats konstant nach oben; so hat es die Wetterstation in Großerlach gemessen. Die Temperaturen erreichten dort am 5. März ihr Minimum mit minus 4,1 Grad Celsius und am 28. März ihr Maximum mit frühlingshaften 19 Grad Celsius.

Der Regen ist für ausgetrocknete Böden nur ein Tropfen auf den heißen Stein

Viel Sonne und Durchschnittstemperaturen zwischen etwa 7 und 14 Grad Celsius ab Mitte des Monats lockten viele Menschen aus dem Haus, um etwa die Frühlingsblumen zu bewundern und Frühlingsluft zu schnuppern. Für Überraschungen sorgte nicht ein typischer Märzwinter, sondern vielmehr eine große Ladung Saharasand, welche sich auch über unseren Kreis verteilte – die Autowaschanlagen hatten Hochkonjunktur. Kälter wurde es lediglich in den letzten zwei Märztagen. So endete der vergangene Monat nicht mit Sonnenschein, sondern mit Regen und einer durchschnittlichen Temperatur von 4,6 Grad Celsius.

Manche Menschen hört man nun über den Wetterumschwung murren. Die Wiesen, Felder und Wälder hingegen benötigen den Niederschlag dringend nach den trockenen Wochen.

Die Wetterstation Großerlach hat nur 31,5 Millimeter Niederschlag für den gesamten vergangenen Monat gemessen. Normal für den März wären 86,5 Millimeter Niederschlag – zumindest wenn man es mit dem vieljährigen Mittel vergleicht, welches den Durchschnitt der Messdaten in den Jahren 1961 bis 1990 abbildet. Dabei war es nicht nur in unserer Region viel zu trocken. In Dachau, im Sauerland und in Neustadt brannten Wälder, was diese Trockenheit nochmals vor Augen führte. Die größte Menge Niederschlag in Großerlach wurde am 31. Tag des vergangenen Monats gemessen, mit 16,5 Millimetern.

Die Sonne zeigte sich im März extrem oft. Ganze 234 Stunden schien sie in Großerlach – 203 Prozent mehr Stunden als im vieljährigen Mittel. In Deutschland wurde so viel Sonnenschein gemessen wie noch nie, seit das Wetter im Jahr 1951 aufgezeichnet wird.

Bislang war der März im Jahr 1953 Rekordhalter – mit insgesamt 195 Stunden Sonne. Diesen Wert hat der März dieses Jahres weit hinter sich gelassen. Wenn man das Wetter so betrachtet, fällt es vermutlich leichter, die Frühlingsblumen zu genießen, obwohl es regnet oder sogar schneit.

Saharastaub und sehr viel Sonne