Sanierung des Juxkopfturms ist im Gange

Die Schäden am Holz des Spiegelberger Wahrzeichens sind größer als zunächst angenommen. Die Arbeiten gehen voraussichtlich noch vier weitere Wochen. Der Schwäbische Albverein geht von Kosten in sechsstelliger Höhe aus.

Sanierung des Juxkopfturms ist im Gange

Die markante Außenverschalung des Juxkopfturms wird komplett erneuert. Durch die Verwendung von Lärchenholz wird das Bauwerk künftig heller. Foto: J. Fiedler

Von Lorena Greppo

Spiegelberg. Der Juxkopfturm ist aktuell kaum wiederzuerkennen. Die markante Holzverkleidung ist entfernt, stattdessen umgibt derzeit ein Metallgerüst das Spiegelberger Wahrzeichen. Wie geplant haben die notwendigen Sanierungsarbeiten Anfang des Monats begonnen, voraussichtlich weitere vier Wochen soll am Turm gearbeitet werden. Philipp Kugler, Inhaber der beauftragten Firma Kugler Holzbau und Zimmerei, weiß Positives und Negatives zu berichten. „Die Arbeiten gehen gut voran, das Wetter hätte in den letzten Wochen kaum besser sein können“, sagt er. Allerdings ist die Schönwetterphase inzwischen vorbei und das macht sich auch auf der Baustelle bemerkbar. „Wenn im Tal ein laues Lüftchen weht, dann pustet es hier oben ganz ordentlich“, führt der Firmenchef aus. Da sei es nicht möglich, an der Fassade zu arbeiten. Das sei auch den Gerüstbauern an einem Tag so gegangen. Kugler und seine Mitarbeiter haben dann auch anderes zu erledigen. Momentan kümmern sie sich um die neuen Fensterrahmen und andere Kleinarbeiten wie die Treppenpodeste.

Hinzu kommt aber auch, dass sich die Arbeiten als umfangreicher erwiesen haben als ursprünglich angedacht. Die Westseite, welche vor zwölf Jahren renoviert worden war, muss wider Erwarten erneut ersetzt werden. Zudem war einer der vier Eckpfeiler derart marode, dass er nicht mehr zu retten war. „Der Pfosten war die größte Herausforderung“, berichtet Kugler. Dieser musste mit einem Kran in das 22 Meter hohe Bauwerk reingehoben werden. Damit sei allerdings das Schlimmste geschafft.

Das Projekt wird teurer als geplant

Der gute Fortschritt der Arbeiten, macht Kugler deutlich, wäre nicht ohne die Mithilfe des Ortsvereins machbar gewesen. Fast täglich sei jemand vor Ort, um den Firmenmitarbeitern zuzuarbeiten oder auf der Baustelle aufzuräumen. Zu ihnen gehört Ernst Bednjak, Vorsitzender der Ortsgruppe Juxkopf des Schwäbischen Albvereins. „Wir tun unser Möglichstes, um zu helfen“, sagt er. Er zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten, weniger erfreulich ist für ihn jedoch die Entwicklung der Kosten. Geplant wurde mit 100000 Euro, „die werden wir aber sprengen“, so Bednjak. Das liege vor allem daran, dass doch mehr gemacht werden muss als gedacht. „Wir können froh sein, dass das nötige Holz schon letztes Jahr gesägt wurde.“ Auch habe man alles an Material bekommen können, was bislang gebraucht wurde. Immerhin, die Spendenaktion, zu welcher die Ortsgruppe Juxkopf aufgerufen hatte, sei recht gut angelaufen, sagt Bednjak. Und auch Kugler weiß: „Der Zuspruch der Bevölkerung ist groß.“ So soll beispielsweise der Erlös der Osterhocketse in Spiegelberg dem Juxkopfturm zugutekommen. Bednjak ist außerdem zuversichtlich, dass auch die Gemeinde noch einen Zuschuss gewährt.

Die Eröffnungsfeier muss noch warten

Wann das beliebte Ausflugsziel, das seit Beginn der Pandemie nicht mehr für die Allgemeinheit zugänglich war, wiedereröffnet wird, ist noch nicht ganz klar. Die Hoffnung, dass am ersten Mai die traditionelle Maihocketse am Juxkopfturm gemeinsam mit der Wiedereröffnung gefeiert werden kann, hat sich zerschlagen. „Das wäre zu sportlich, wir haben die Hocketse abgesagt“, erklärt Bednjak. Schließlich müssen nach Abschluss der Arbeiten noch das Gerüst abgebaut und der Vorplatz geräumt werden. Im Laufe des Jahres werde die Feier aber nachgeholt, versichert er. Normalerweise ist der Turm jeden Sonntag von April bis Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich. Bewirtet wird durch den Verein. Und wer mag, kann auf die Plattform in 18 Metern Höhe steigen und den Ausblick bis zur Ostalb, dem Murrhardter Wald, bei richtigem Wetter auch bis auf die Schwäbische Alb und ins Heilbronner Tal genießen.

Erst einmal müssen aber die Arbeiten noch abgeschlossen werden: zum einen die Treppe im Inneren, aber auch die Außenverschalung. Hierfür, erklärt Bednjak, wird heimisches Lärchenholz verwendet. Das Holz bekomme keinen Farbanstrich. Das bewirke, dass der Turm nach seiner Sanierung voraussichtlich etwas heller ist als zuvor. Die Sanierung des Juxkopfturms soll nur der Auftakt sein, erklärt Ernst Bednjak. Der Schwäbische Albverein nennt nämlich 28 Aussichtstürme sein Eigen. Und längst nicht alle von ihnen sind in tadellosem Zustand. Der Steinknickleturm in Wüstenrot-Neuhütten beispielsweise sei ebenfalls sanierungsbedürftig. Auch dieses 30 Meter hohe Bauwerk wurde in Holzbauweise erschaffen. „Vielleicht geht es dort weiter.“